gms | German Medical Science

12th Graz Conference – Quality of Teaching

18.09. - 20.09.2008 in Graz, Österreich

Case Reports - Ein neues Seminarkonzept zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Poster

  • corresponding author Andreas Leithner - Medizinische Universität Graz, Univ. Klinik für Orthopädie, Graz, Austria
  • author Roman Radl - Medizinische Universität Graz, Externe Curriculums Lehre, Graz, Austria
  • author Mathias Glehr - Medizinische Universität Graz, Univ. Klinik für Orthopädie, Graz, Austria
  • author Reinhard Windhager - Medizinische Universität Graz, Univ. Klinik für Orthopädie, Graz, Austria

12. Grazer Konferenz - Qualität der Lehre: Skills and Attitudes. Graz, Österreich, 18.-20.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc08grako21

doi: 10.3205/08grako21, urn:nbn:de:0183-08grako216

Received: January 15, 2009
Revised: February 5, 2009
Accepted: February 18, 2009
Published: April 6, 2009

© 2009 Leithner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Poster

Einleitung: Die Universitätsklinik für Orthopädie der Medizinischen Universität Graz gilt als eines der österreichischen Zentren der Behandlung von gut- und bösartigen Tumoren des Bewegungsapparates. Aufgrund der resultierenden Anzahl an sich sehr seltener Tumore sind fallweise in der Literatur wenig oder selten beschriebene Entitäten und/oder Phänomene zu beobachten – sogenannte Case Reports. Obwohl diese in ihrer Bedeutung für die „scientific community” weit hinter Studien liegen, stellen sie dennoch gerade bei seltenen Erkrankungen einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag dar. Da Studentinnen und Studenten immer mehr dazu aufgerufen sind, wissenschaftlich zu arbeiten, stellen diese Fallberichte den idealen Einstieg in die Auseinandersetzung mit diesem Teilaspekt der ärztlichen Ausbildung dar.

Methode: 1. Im Rahmen von 12-14 jeweils einstündigen Vorlesungen sollten den Studentinnen und Studenten die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens näher gebracht werden. 2. Jede/r Teilnehmer /in konnte sich einen Fallbericht oder eine einfache retrospektive Studie aussuchen. Das Thema war zu bearbeiten und optional als Erstautor/in (ab WS 2006 verpflichtend): a) im Rahmen der Vorlesung als 7 minütiger Vortrag zu präsentieren, idealerweise auf Englisch; b) als Poster bzw. Vortrag bei einem nationalen Kongress auf Deutsch und/oder einem internationalen Kongress auf Englisch einzureichen und bei Annahme zu präsentieren; c) als Manuskript auszuarbeiten und zur Publikation einzureichen. Bei all diesen Schritten standen die Vorlesungsverantwortlichen außerhalb der Vorlesungszeiten beratend zu Verfügung.

Ergebnisse: Die Vorlesung wurde drei Mal mit sehr guten Ergebnissen durch die Abteilung für Qualitätssicherung der MUG bzw. die Stabstelle für Lehrentwicklung und Evaluierung der Uni Graz evaluiert. Manuskripte: Vier Fallberichte wurden bisher publiziert, zwei case reports befinden sich gerade im Reviewprozess. Die meisten anderen Fälle befinden sich im Stadium der Manuskriptausarbeitung. Obwohl Fallberichte bei Kongressen nur selten mündlich präsentiert werden können, wurden bei sieben internationalen und drei nationalen Kongressen 10 Einreichungen als Vortrag und 17 als Poster akzeptiert (27 Abstracts).

Diskussion und Zusammenfassung: Die Studenten/innen waren mit dem Konzept der Vorlesung sehr zufrieden – einerseits lernten sie im Rahmen der Vorlesung die theoretischen Grundzüge wissenschaftlichen Arbeitens, andererseits hatten sie die Möglichkeit, Erfahrungen bei der Ausarbeitung eines Fallberichtes zu sammeln und diesen auch als Erstautor/in zu präsentieren bzw. publizieren. Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Vorlesungskonzept „case reports” sowohl für die Studierenden (Erstautorschaften) wie für die Klinik (Publikationen) deutliche Vorteile gebracht hat. Das Ziel der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zur Erreichung früher Selbständigkeit scheint erreicht worden zu sein.