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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

"Single Port"-Cholezystektomie. Erste Erfahrungen und Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • corresponding author R. Raakow - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin, Deutschland
  • G. Liesaus - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin, Deutschland
  • A. Vogel - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11620

doi: 10.3205/09dgch065, urn:nbn:de:0183-09dgch0651

Published: April 23, 2009

© 2009 Raakow et al.
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Einleitung: Die laparoskopische OP-Technik unter Verwendung von 3 bis 4 Zugängen/Trokaren ist gegenwärtig der „Goldstandard“ zur Durchführung von Cholezystektomien. Das Streben nach einer weiteren Minimalisierung des Operationszugangs ohne sichtbare Narbenbildung spiegelt sich in den aktuellen Diskussionen zum Thema „Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery" (NOTES). Stimuliert von ersten Berichten über erfolgreich durchgeführte laparoskopische Cholezystektomien über einen alleinigen umbilicalen Zugang („Single Port"-Technik) haben wir dieses Verfahren nach experimentellen Vorversuchen an unserer Klinik eingeführt.

Material und Methoden: Von Juli bis September 2008 wurden 14 Cholecystektomien in „Single Port“-Technik durchgeführt. Indikation war in allen Fällen eine Chozystolithiasis, bei 3 Patienten in Verbindung mit einer akuten Cholezystitis. In allen Fällen erfolgte eine Hautinzision im Grund des Bauchnabels mit einer Länge von ca. 15 mm, über die nach Eröffnung der Bauchwandfascie ein neu entwickeltes „Single Port“-System (Triport®) eingelegt wurde. Hierüber lassen sich eine Optik und zwei 5 mm Instrumente gasdicht in die Bauchhöhle einführen. Verwendet wurden bei allen 14 Patienten eine 30° Optik und übliche laparoskopische Instrumente.

Ergebnisse: Operiert wurden 10 Frauen und 4 Männer mit einem mittleren Alter von 57 (44–67) Jahren. Bei 13 der 14 Patienten konnte die Operation als vollständige „Single Port“-Cholezystektomie abgeschlossen werden. Bei einer Patientin mit akuter Cholezystitis war die Einlage eines zusätzlichen 5 mm Trokars notwendig. Die Operationszeit betrug im Mittel 53 (42–105) Minuten. Der postoperative Verlauf war bei allen 14 Patienten komplikationslos; es wurden keine Wundheilungsstörungen beobachtet. Die zumeist noch jüngeren Patienten waren ausnahmslos begeistert von der Operation, inbesondere von der Tatsache einer fehlenden sichtbaren Narbe.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische „Single Port“-Cholezystektomie ist nach unseren bisherigen Erfahrungen ein beherrschbares und sicheres Verfahren. Die „Single Port“-Technik kann bei beiden Geschlechtern gleichermaßen angewendet werden und ist damit dem ebenfalls keine sichtbaren Narben hinterlassenden transvaginalen laparoskopischen Operationsverfahren überlegen. Da der Bauchnabel ein embryonaler „Natural Orifice“ ist, kann die „Single Port“-Cholezystektomie aus unserer Sicht als ein praktikables NOTES-Verfahren eingeordnet werden. Eine Ausweitung der „Single Port“-Technik auf andere Indikationen erscheint problemlos möglich.