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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Kultur und Entartung pankreatischer ß-Zellen im Hamstermodell

Meeting Abstract

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  • corresponding author A.B. Ulrich - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • B. Schmied - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • M.W. Büchler - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11257

doi: 10.3205/09dgch085, urn:nbn:de:0183-09dgch0855

Published: April 23, 2009

© 2009 Ulrich et al.
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Einleitung: Im Hamstermodell konnte gezeigt werden, dass die Langerhans`schen Inseln bei der Entstehung des duktalen Adenokarzinoms des Pankreas durch die Gabe des Karzinogens BOP eine zentrale Rolle spielen. Wurde jedoch diabetischen Hamstern das Karzinogen verabreicht, entstanden keine Tumoren. Auch in-vitro konnten isolierte Inselzellen maligne transformiert werden. Um die Rolle der ß-Zellen bei der Transformierung pankreatischer Inselzellen zu Karzinomzellen zu untersuchen, isolierten wir ß-Zellen von Hamsterinseln und etablierten eine Langzeitkultur. Zusätzlich wurden die ß-Zellen mit dem Karzinogen BOP behandelt.

Material und Methoden: Langerhans`sche Inseln wurden aus den Pankreata von Syrischen Goldhamstern isoliert und gewaschen. Mittels immunomagnetischer Beats, gebunden an den hoch spezifischen Antikörper (K14D10) für Hamster β-Zellen wurden die ß-Zellen isoliert und in M3:5 Medium kultiviert. Zellen wurden an den Tagen 7, 14, 21, 28 und 35 sowie in späteren Passagen für immunhistochemische und elektronenmikroskopische Untersuchungen genutzt. Weitere Zellen wurden nach Anhaftung mit dem Karzinogen BOP (0,25mM) drei mal wöchentlich behandelt. Die maligne Transformation wurde mittels Wachstum in Soft-agar und Transplantation von Zellen in das Subkutangewebe von Hamstern untersucht. Die Inselzellhormone wurden mittels Radioimmunoassay im Medium-Überstand bestimmt.

Ergebnisse: ß-Zellen konnten erfolgreich kultiviert und eine Zelllinie etabliert werden. Mittels Elekronenmikroskopie konnten die neuroendokrinen Granula nachgewiesen werden. Die Insulinproduktion erreichte seinen höchsten Wert 4 Tage nach Anhaftung, nach 90 Tagen konnte kein Insulin mehr nachgewiesen werden. Glucagon und Somatostatin waren zu keinem Zeitpunkt messbar. Nach längerer Behandlung mit BOP wuchsen die Zellen in Soft agar und bildeten nach subkutaner Injektion Tumoren, vergleichbar mit einem anaplastischen Karzinom des Pankreas, im Hamster aus.

Schlussfolgerung: Pankreatische ß-Zellen lassen sich kultivieren und transformieren zu malignen Zellen nach Behandlung mit dem Karzinogen BOP.