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Das Maligne Fibröse Histiozytom oder pleomorphe Sarkom ohne weitere Differenzierung – Genexpressionsprofile, Histologie und klinischer Verlauf
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Die neue Klassifikation der Malignen Fibrösen Histiozytome (MFH) beeinhaltet lediglich noch pleomorphe Weichgewebssarkome ohne weitergehende Differenzierung, sogenannte NOS Sarkome (not otherwise specified). Über die Wertigkeit dieser Sarkome als eigene Entität wird allerdings weiter spekuliert. Diese Pilot-Studie vergleicht Genexpressionsprofile mit dem histologischen Bild und den klinischen Verläufen.
Material und Methoden: Zehn frische Tumorproben von MFH aus zehn verschiedenen Patienten wurden histopathologisch aufgearbeitet und mittels RNA-Microarray Technik untersucht. Es erfolgte ein “unsupervised clustering” auch im Vergleich zu anderen Weichgewebssarkomen aus anderen Studien. Differentiell regulierte Pathways und einzelne Gene, die bei unterschiedlichen Patientenparametern oder Verläufen wurden isoliert (Die unterschiedlichen Gruppen bestanden aus: bestrahlten/unbestrahlten Tumoren, Patientenalter >/< 60Jahre, männlichen/weiblichen Patienten, Entstehung von Metastasen im Verlauf ja/nein, Auftreten eines lokalen Rezidivs ja/nein)
Ergebnisse: Beim Clustering zeigte sich keine Korrelation mit histologischem Befund oder klinischem Verlauf. Interessanterweise clusterten allerdings die MFH unserer Serie mit denen aus anderen Versuchen zusammen und grenzten sich deutlich von anderen Sarkomen ab. Die detaillierte statistische Genexpressionsanalyse erbrachte allerdings für verschiedene hochregulierte (PDGFRA, SLC39A14, SLC2A3, PTN, TRO, PSD3, ENO2, BGN, STAC, MMP16) und andere herabregulierte Gene (TIMP4, HEY2, PTPRZ1, SH3GL2, MAP7, KCNA1, RUFY3, SAP18, PRR4, CAMK1D, MLLT3, IGFBP5, NUDT9, NUDCD3, IPW, TAF6L, WSB2, ARF3, KRR1, PA2G4; CD36, CR1, SLC4A4, LPL, GATA3, LPL, GPX3, DDO, APOE, SMPDL3A) eine signifikante Assoziation mit der Entstehung von Lokalrezidiven und Metastasen.
Schlussfolgerung: Zahlreiche der genannten Gene wurden bei anderen Malignomen bereits mit schlechten klinischen Verlaufen in Verbindung gebracht. Ob einzelne Gene oder deren Produkte als prognostische Marker oder gar als Therapieziele taugen werden, müssen größere Untersuchungen belegen. Bisherige histologische Parameter erscheinen diesbezüglich weniger aussagekräftig.