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Neo-Expression von EpCAM beim Plattenepithelkarzinom des Ösophagus: Prognostischer Marker und potentielle Zielstruktur
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: In der antikörper-basierten Tumortherapie stellt das Zelladhäsionsmolekül EpCAM eine wichtige Zielstruktur dar. Um zu prüfen, ob es sich bei EpCAM um ein attraktives Ziel zur molekularen Therapie des Ösophagus-Plattenepithelkarzinoms handelt, haben wir die Expression von EpCAM mithilfe eines Tissue Microarrays (TMA) getestet.
Material und Methoden: Der TMA umfasst Proben der Primärtumoren von 118 Patienten mit klinischen Verlaufsdaten. Zusätzlich wurden Proben der Normalmukosa von 40 Patienten in den TMA aufgenommen. Die Protein-Expression von EpCAM wurde immunhistochemisch mit dem monoklonalen Antikörper Ber-EP4 evaluiert. Für die Auswertung verwendeten wir ein standardisiertes Schema zur Erfassung membranärer Färbungen und etablierten entsprechend den Expressionsstärken Kategorien von 0 bis 3+. Bei ausgewählten Patienten wurden die derart bestimmten Expressionsdaten mittels quantitativer PCR auf Transkriptionsebene validiert.
Ergebnisse: Während in keiner der 40 untersuchten Fälle eine EpCAM-Expression im normalen Plattenepithel nachgewiesen wurde, exprimierten 64% der 118 Tumoren das Zielmolekül in den Stärken 1+ (12%), 2+ (19%) and 3+ (32%). In allen Kategorien fanden sich mehrheitlich Karzinome mit heterogener Expression, wohingegen einige Tumoren eine verstärkte Expression am Invasionsrand zeigten. Interessanterweise wiesen Patienten mit Tumoren, die eine starke EpCAM-Expression (3+) boten, ein signifikant verkürztes medianes Gesamt-Überleben auf (Log-Rang-Test, p=0.0479). In der multivariaten Überlebensanalyse konnte die starke Expression von EpCAM (3+) als ein unabhängiger prognostischer Faktor neben dem T- und N-Stadium bestätigt werden. Die starke Protein-Expression im Tumorgewebe (3+) korrelierte dabei mit einer erhöhten EpCAM-Transkription in den qPCR-Analysen.
Schlussfolgerung: Mit diesen Ergebnissen erfüllt EpCAM zwei wesentliche Vorraussetzungen für eine effektive und zielgerichtete molekulare Therapie des Ösophagus-Plattenepithelkarzinoms: (1) Die Überexpression der therapeutischen Zielstruktur im Tumorgewebe und (2) die durch den prognostischen Einfluss ausgewiesene biologische Relevanz der Zielstruktur. Somit stellen gegen EpCAM gerichtete, antikörper-basierte Therapieansätze bei Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus eine Erfolg versprechende adjuvante Behandlungsoption dar.