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Prognostische Bedeutung des ERCC1 Gen-Polymorphismus beim Magencarcinom
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Bei ERCC1 handelt es sich um ein Schlüssel-Enzym des Nucleotide Excision Repair (NER) Komplexes zum Schutz vor DNA inter- und intrastrand Crosslinks. Eine genetische Alteration des ERCC1-Gens wird als mögliche Ursache der Tumorentstehung und Progression bei soliden Tumoren des Gastrointestinaltraktes diskutiert. Untersucht wurde die prognostische Bedeutung des ERCC1-Gen-Polymorphismus bei Patienten mit Magencarcinom.
Material und Methoden: Untersucht wurden 112 Patienten (m:71,w:41) mit Magencarcinom. Das mediane Alter war 66 Jahre (min:31, max:87). Bei allen Patienten erfolgte eine standardisierte Gastrektomie mit D2-Lymphadenektomie. Die R0-Resektionsrate war 92%; die mediane Anzahl entfernter Lymphknoten war 36. Zur Bestimmung des ERCC1-Gen-Polymorphismus wurde genomische DNA aus den resezierten Tumoren isoliert und zur `Single Nucleotide Polymorphism (SNP) -Analyse` eingesetzt. Die allelische Diskriminierung erfolgte durch quantitative real-time PCR (TaqMan 7900HT). Zwei allelspezifische TaqMan Proben wurden zur kompetitiven allelspezifischen Gen-Amplifikation von ERCC1 (rs11615) eingesetzt. Der ermittelte Genotyp wurde mit klinischen Parametern sowie der Prognose der Patienten verglichen.
Ergebnisse: Der ERCC1-Gen-Polymorphismus für das Gesamtkollektiv zeigte folgendes Verteilungsmuster: ERCC1 Polymorphismus (rs11615) CC: n=41 (36,6%), TT: n=23 (20,5%), CT: n=48 (42,9%). Eine Korrelation zwischen ERCC1-Gen-Polymorphismus und pT- oder pN-Kategorie wurde nicht nachgewiesen. Die 5-Jahres Überlebensrate (5-JÜLR) für das Gesamtkollektiv war 46%. Bei der geschlechtsspezifischen Analyse des ERCC1-Polymorphismus wurde für Männer der CC-Genotyp als signifikant negativer Prognosefaktor identifiziert. Die 5-JÜLR von Männern mit CC-Genotyp war mit 18% signifikant (p=0,015) schlechter als die von Patienten mit CT- (53%) oder TT-Genotyp (64%).
Schlussfolgerung: Die Analyse des ERCC1-Gen-Polymorphismus beim Magencarcinom bedeutet für Männer mit CC-Genotyp eine signifikante Verschlechterung der Prognose (p<0.015). Im Vergleich zu einer 5-Jahres Überlebensrate von 46% für das Gesamtkollektiv verschlechtert sich dies beim Vorliegen des CC-Genotyps auf 18% unabhängig von pT- oder pN-Kategorie. Der Nukleotid-Polymorphismus rs11615 von ERCC1 könnte deshalb zur individualisierten Prognoseeinschätzung bei Männern mit Magencarcinom eingesetzt werden.