Article
Spendervorbehandlung mit Simvastatin reduziert die Transplantatimmunogenität nach verlängerter kalter Ischämie und verbessert Langzeitüberleben
Search Medline for
Authors
Published: | April 23, 2009 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Zahlreiche Studien demonstrieren, dass der Reperfusionsschaden nach verlängerter kalter Ischämie mit einer verzögerten Transplantatfunktion assoziiert ist und das Transplantatüberleben reduziert. In einem Nierentransplantationsmodel in Ratten demonstrierten wir, dass die Spendervorbehandlung mit dem Co-enzym A (HMG-CoA) Reduktase Inhibitor, Simvastatin, protektive Eigenschaften vermittelt.
Material und Methoden: Hierfür behandelten wir F-344 Spender mit Simvastatin (3 Tage, 10mg/kg/d) vor und transplantierten die Nieren in LEW-Empfänger.
Ergebnisse: In durchflusszytometrischen Messungen stellten wir den Einfluss der Vorbehandlung durch signifikante Reduktion von CD3+ T-Zellen, CD4+CD3+ T-Helferzellen, CD4+ Makrophagen in den Milzen der Empfängertiere teilweise bereits zum Entnahmezeitpunkt nach 24 Stunden dar, die auch nach 14 Tagen follow-up erniedrigt blieben. PCR-Analysen der Transplantate und Milzen der Empfängertiere bestätigten eine reduzierte Immunogenität unter anderem durch die veminderte Expression von MHC Klasse II, CD80, CD86 und CD3, vor allem aber durch die signifikante Reduktion des Chemokinrezeptors CCR7 sowie seiner Liganden CCL19 und CCL21. Die Prüfung dieser Ergebnisse im Langzeitmodell (follow-up 6 Monate) verdeutlichte zusätzlich die beobachteten Effekte. Sowohl in den Milzen der Empfängertiere als auch in den Transplantaten war eine signifikante Verringerung von MHC Klasse II (p<0,006), CCL19 (p<0,012) und CCL21 (p<0,0061) zu verzeichnen. Die Genexpression der Immunproteasomuntereinheiten PSMB8 (p<0.0061), PSMP9 (p<0.0061) und PSMB10 (p<0.042), induziert infolge von Ischämie-Reperfusion, zeigte sich auch im Langzeitverlauf signifikant reduziert.
Schlussfolgerung: Unsere bisherigen Ergebnisse demonstrieren, dass Simvastatin die Migration von potentiell antigenpräsentierenden Zellen in sekundäre Lymphorgane beeinflusst, die Transplantatimmunogenität herabsetzt und daher einen vielversprechenden und Ansatz für die zukünftige Vorbehandlung von Organspendern darstellen könnte.