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Leberresektion von Metastasen nicht-kolorektaler und nicht-neuroendokriner Tumoren
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Die Leberteilresektion stellt bei kolorektalen und neuroendokrinen Metastasen eine sichere und etablierte Methode dar, ein gutes Langzeitüberleben zu garantieren. Ob eine Resektion hepatischer Metastasen nicht-kolorektaler und nicht-neuroendokriner Tumoren vergleichbare Ergebnisse erzielen kann, ist bisher unklar. Ziel dieser Studie ist es retrospektiv das Überleben von Patienten zu untersuchen, die sich in unserer Klinik bei Metastasen nicht-kolorektaler und nicht-neuroendokriner Tumoren einer Leberteilresektion unterzogen.
Material und Methoden: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden 49 konsekutive Patienten mit Lebermetastasen nicht-kolorektaler und nicht-neuroendokriner Tumoren untersucht, bei denen im Zeitraum von 2002-2008 eine Leberteilresektion durchgeführt wurde. Es wurde das Überleben vom Zeitpunkt der Operation des Primarius und das Überleben vom Zeitpunkt der Leberresektion untersucht. Zur Analyse möglicher Prognosefaktoren wurde eine univariate (Kaplan-Meier) und eine multivariate Analyse (Cox-Regression) durchgeführt.
Ergebnisse: Bei einem Follow-up von 73 Monaten zeigte sich nach Operation des Primarius ein mittleres Überleben von 53 Monaten. Nach Operation des Primarius waren die 3- bzw. die 5-Jahresüberlebensrate 74% bzw. 66%. Nach Resektion der Lebermetastasen zeigte sich ein mittleres Überleben von 24 Monaten (Follow-up von 44 Monaten). Die 3- bzw. die 5-Jahresüberlebensrate nach Leberresektion waren 41% bzw. 29%. In der univariaten Analyse zeigen sich das Geschlecht (p = 0,049), die Lokalisation der Metastase (p = 0,008), die Histologie (p = 0,001), ein synchrones Auftreten der Metastase (p = 0,01), die perioperative Komplikationsrate (p = 0,023) und das metastasenfreie Intervall nach Primäroperation (p = 0,016) als Prognosefaktoren. In der multivariaten Analyse zeigen sich die Histologie (p = 0,010), Metastasen im Verlauf (p = 0,036), die perioperative Komplikationsrate (p = 0,010), und das metastasenfreie Intervall nach Primäroperation (p = 0,006) als unabhängige Prognosefaktoren.
Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen bei adäquater Selektion von Patienten eine ermutigende Überlebensrate nach Leberresektion nicht-kolorektaler und nicht-neuroendokriner Metastasen. Die Histologie stellte sich in der multivariaten Analyse als Prognosefaktor heraus. Aufgrund der Heterogenität der untersuchten Patientengruppe muss die Rolle der Leberteilresektion im Rahmen einer multimodalen Therapie in weiteren Studien, gerade in Hinblick auf die Histologie der Metastasen, evaluiert werden.