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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Die laparoskopische Appendektomie als Standardverfahren – mehr Revisionen als im konventionellen Zeitalter?

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Pochhammer - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Marienhospital Stuttgart
  • H. Kolb - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Marienhospital Stuttgart
  • U. Weigold - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, SLK-Kliniken Heilbronn Am Gesundbrunnen
  • M. Schäffer - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Marienhospital Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11625

doi: 10.3205/09dgch515, urn:nbn:de:0183-09dgch5150

Published: April 23, 2009

© 2009 Pochhammer et al.
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Einleitung: 15 Jahre nach Einführung der laparoskopischen Appendektomie ist diese nicht überall das Verfahren der Wahl, da nach wie vor eine erhöhte Rate von postoperativen Komplikationen, vor allem Abszessen diskutiert wird. Es werden daher die Komplikationen nach konventionellen Appendektomien (AE) 1990/91 und laparoskopischen AE 2006–2008 verglichen.

Material und Methoden: In einer klinikinternen Datenbank wurden alle 2910 Appendektomien die seit 1990 die am Marienhospital Stuttgart durchgeführt wurden erfasst. Die 192 konsekutiven AE der Jahre 1990/91 und 379 konsekutiven AE von 2006/07 wurden bzgl. der Häufigkeit der nachgewiesenen intraabdominellen Abszesse und der Revisionseingriffe verglichen. Weiterhin wurde der postoperative Aufenthalt gegenübergestellt. Die Häufigkeiten wurden mittels Chi-square Test verglichen.

Ergebnisse: 1990/91 waren bei 192 konvent. AE 2 Relaparotomien (1,0%) erforderlich, 2006/07 bei 379 AE (360 lap, 5 konv, 14 Umsteiger) 6 Relaparotomien, 3 Relaparoskopien und 2 CT-gesteuerte Drainageeinlagen (insg 2,9%) erforderlich. Hierbei enthalten sind 2 geplante Second-look Laparoskopien zur erneuten Lavage. Bei den AE 1990/91 fand sich 1 intraabdomineller Abszess (0,5%), 2006/07 insgesamt 5 (1,32%), wobei hier ein fistelnder Mb. Crohn erstdiagnostiziert wurde. Eine statistische Signifikanz ließ sich jeweils nicht nachweisen. Die postoperativen Aufenthalte betrugen 1990/91 8,0d (5–30d), 2006/07 5,8d (1–86d).

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Appendektomie führt nach Überwindung der Lernkurve nicht zu einer vermehrten Anzahl notwendiger Revisionseingriffe. Auch die Häufigkeit nachgewiesener postoperativer intraabdomineller Abszesse hat sich nicht erhöht. In ausgewählten Fällen kann durch moderne Bildgebung eine Revisionsoperation vermieden werden. Die Häufigkeiten sind vergleichar, da in den Zeiträumen das nur jeweils ein Verfahren angewendet wurde und für die laparoskopischen Eingriffe genügend Erfahrung zur Überwindung der Lernkurve gesammelt wurden. Somit ergibt sich durch die laparoskopische Appendektomie kein Nachteil bei kürzerem poststat. Aufenthalt, wobei dieser nur eingeschränkt zu bewerten ist.