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German Artificial Sphincter Systems (GASS) – von der Idee zum Produkt. Die Intelligente High-Tech Prothese für den oberen und unteren Gastrointestinaltrakt
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Die interdisziplinäre Artificial Sphincter Study Group (ASSG) der Klinik für Chirurgie, des Lehrstuhls für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg und des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums entwickelt im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekten German Artificial Sphincter Systems "GASS" erstmals eine automatische und druckregulierte Schließmuskelprothese.
Material und Methoden: Die intelligente endoprothetik soll für den Patient und Therapeut gleichermaßen komfortabel ferngesteuert und einfach zu bedienen sein. Dem revolutionären Funktionsdesign liegt eine bidirektionale Hochleistungsmikropumpe zugrunde, die speziell auf diese Anforderungen abgestimmt und völlig neu konzipiert wird. Im Vordergrund steht der Einsatz zur Behandlung der hochgradigen Harninkontinenz ebenso wie zur Behandlung der Stuhlinkontinenz.
Ergebnisse: Im Vordergrund steht der Einsatz zur Behandlung der hochgradigen Harninkontinenz ebenso wie zur Behandlung der Stuhlinkontinenz. Weitere Einsatzgebiete sind denkbar. So könnte sich das Konzept mit entsprechenden Schwellkörperprothesen auch zur Behandlung der erektilen Dysfunktion oder als erste druckregulierte und gewebeschonende Prothese für die therapieresistente Refluxkrankheit eignen. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht voraussichtlich zur Behandlung von Patienten mit morbider Adipositas. In diesem Fall könnte das Steuerungsmodul als vollautomatisches "appetitzügelndes" Magenband zum Einsatz kommen.
Schlussfolgerung: Bis Ende 2010 entwickelt das interdisziplinäre Team die Pumpentechnologie, die Fernsteuerung und das Akkulademanagement zum prototypennahen Funktionsmuster weiter. Neben der einfacheren und komfortableren Handhabung für den Patient und Arzt sowie einem verminderten Implantationsrisiko, soll GASS dann noch mehr Vorteile für den Patienten bieten: Der behandelnde Arzt kann das System per Funk warten, ohne dass der Patient in die Klinik kommen muss und die Batterie lässt sich ohne operativen Eingriff bequem durch die Haut wiederaufladen.
Abbildung 1 [Abb. 1]