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Chirurgische Therapie des fortgeschrittenen differenzierten Schilddrüsenkarzinoms pT3/pT4 – Auswertung von 300 Patienten einer multizentrisch angelegten Erhebung in Deutschland
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Es sollte die Befolgung der deutschen Leitlinien bei fortgeschrittenem differenziertem Schilddrüsenkarzinom (pT3/pT4) in Deutschland evaluiert werden. Untersucht wurde das Ausmaß der chirurgischen Resektion.
Material und Methoden: Anhand der multizentrisch randomisierten Patientenunterlagen der MSDS-Studiengruppe wurden die vollständigen OP-Berichte und Pathologiebefunde von 300 Patienten (n=300) ausgewertet.
Ergebnisse: Nur einer Operation unterzogen sich 42% (n=128/300) der Pat., hiervon wurden 45% (n=58/128) leitliniengerecht operiert. Lediglich bei 45% (n=57/128) war die Malignität in der ersten Operation intraoperativ gesichert, hiervon wurden 82% (n=47/57) leitliniengerecht operiert. Zwei Operationen unterzogen sich 55% der Pat. (n=165/300), hiervon wurden insgesamt 51% (n=84/165) leitliniengerecht versorgt. Eine zervikozentrale Komplettierung fehlte bei 34% (n=56/165) der Patienten, eine nur ipsilateral vorgenommene zervikozentrale Lymphadenektomie lag bei 18% (n=29/165) vor. Drei Operationen unterzogen sich lediglich 2% (n=7/300) der untersuchten Pat., hiervon waren 57% (n=4/7) nach den deutschen Leitlinien operiert worden.
Schlussfolgerung: Die kumulative Akzeptanz der Leitlinien für die operative Therapie des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms pT3/pT4 in Deutschland betrug 49% (n=146/300). Jeder zweite Pat. wurde nicht leitliniengerecht operiert. Hauptursachen waren die fehlende zervikozentrale Lymphadenektomie in 28% (n=79/300), gefolgt von einer nur ipsilateral erfolgten Lymphadenektomie im zervikozentralen Lymphknotenkompartiment in 18% (n=56/300).