Article
Enterale Immunonutrition mit langkettigen Triglyceriden reduziert die Apoptoserate und moduliert den Einstrom immunkompetenter Zellen in die Leber bei Sepsis
Search Medline for
Authors
Published: | April 23, 2009 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Der hepatozelluläre Schaden während der Sepsis wird vor allem durch die Aktivierung ortständiger und die Rekrutierung zirkulierender Makrophagen beeinflusst. Wir konnten bereits einen protektiven Effekt der Immunonuttrition mit lankettigen Triglyceriden an der Lungen im Rahmen der Sepsis nachweisen [1]. Ziel dieser Studie war es den protektiven Effekt von langkettigen Fettsäuren auf die Leber in einem Sepsismodell an der Ratte nachzuweisen.
Material und Methoden: Nach Implantation einer duodenalen Ernährungssonde erfolgte die Induktion einer Sepsis in erwachsenen männlichen Sprague-Dawley Ratten (260–300g; Charles River, Kieslegg, Germany) mittels i.p. Injektion von Lipopolysacchariden (LPS, E. coli serotype 011:B1, 5 mg/kg). Die enterale Immunonutrition erfolgte mit olivenölangereicherter Fettemulsion 1% (n=6, ClinOleic, Baxter, OO) oder fischölangereicherter Fettemulsion 1% (n=6, SMOF, Fresenius, FO). Die Kontrollgruppe erhielt eine enterale Perfusion mit einer Glukose/NaCL Lösung (n=6; GL). Nach 6 Stunden wurden die Tiere getötet und das Lebergewebe zur histologischen Aufarbeitung asserviert. Es erfolgte die immunhistochemische Bestimmung der Anzahl ortsständiger Kuppfer´schen Zellen (ED2 pos.) sowie der eingewanderten Makrophagen (ED1 pos.). Die Apoptoserate wurde mittels TUNEL-Färbung bestimmt (Auszählung in jeweils 30 optischen Feldern pro Versuchstier).
Ergebnisse: Unter Immunonutrition mit Olivenöl kam es zu einer signifikanten Reduktion der Anzahl apoptotischer Zellen in der Leber im Vergleich zur Kontrollgruppe (p<0,01; GL: 25±4.7; OO: 9±0.6). Ein signifikanter Unterschied konnte in der mit Fischöl behandelten Gruppe nicht nachgewiesen werden (p=0,06; GL: 25±4.7; FO: 41±5.7). Sowohl die Immunonutrition mit Fischöl als auch die mit Olivenöl konnte eine Reduktion der einwandernden Makrophagen erreichen (ED 1 positive Zellen/Gesichtsfeld: GL: 1.7 ± 0.1; OO*: 1.2 ± 0.1; FO*: 1.0 ± 0.1; p*< 0,01 vs. GL) . Die Anzahl der ED2 positiven Zellen war nach Gabe von Olivenöl um 61% im Vergleich zur Kontrolle erhöht, hingegen unter Gabe von Fischöl zeigte sich eine Reduktion von 50% (GL: 0.26±0.05; OO*: 0.42±0.06; FO#: 0.13±0.02; p*< 0,05; p#< 0,005 vs. GL)
Schlussfolgerung: Immunutrition mit Fischöl und Olivenöl reduziert die Anzahl der rekrutierten Makrophagen in der Leber im Rahmen der Sepsis. Ein protektiver Effekt konnte lediglich bei Olivenöl nachgewiesen werden. Dieser geht mit einem deutlichen Anstieg der ED2 positiven Zellen einher, welche möglicherweise bei der Protektion der Leber im Rahmen der Sepsis eine wichtige Rolle spielen.