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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Die radioskapholunäre(RSL)-Fusion als Rettungsoperation bei posttraumatischer Radiokarpalarthrose – Ergebnisse mit und ohne Resektion des distalen Kahnbeinpols

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Hue Phan Ha - Klinik für Handchirurgie, Handchirurgie, Bad Neustadt, Deutschland
  • Marion Mühldorfer
  • Bernd Hohendorff
  • Karl-Josef Prommersberger
  • Jörg van Schoonhoven

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh21

doi: 10.3205/09dgh21, urn:nbn:de:0183-09dgh212

Published: October 5, 2009

© 2009 Ha et al.
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Text

Fragestellung: Die Studie soll klären, ob die Resektion des distalen Kahnbeinpols das klinische Ergebnis der RSL-Fusion verbessern kann.

Methodik: 61 Patienten mit einer schmerzhaften Radiokarpalarthrose wurden im Zeitraum zwischen 4/02 und 6/07 mit einer RSL-Fusion behandelt. Bei 30 Patienten wurde zusätzlich der distale Kahnbeinpol reseziert (Gruppe A), bei 31 Patienten wurde diese zusätzliche Maßnahme nicht angewandt (Gruppe B). Bis zur Nachuntersuchung waren 14 der 61 Patienten (23%) aufgrund persistierender Schmerzen durchschnittlich 15 (4–35) Monate postoperativ zu einer kompletten Handgelenksversteifung konvertiert worden (6/A, 8/B). Von den verbliebenen 47 Patienten konnten 35 (20/A, 15/B) klinisch und radiologisch durchschnittlich 28 (10–47) Monate postoperativ retrospektiv nachuntersucht werden.

Ergebnisse: Es fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Patientengruppen bezüglich dem modifizierten Mayo Wrist -Score (55 Punkte beide Gruppen), dem DASH-Score (43/A, 44/B), der Griffkraft (23 kg beide Gruppen) oder Schmerzen (VAS 5 Punkte/A, 4 Punkte B) oder der Handgelenksbeweglichkeit. Nachdem allerdings drei Patienten mit einer radioskaphoidalen Pseudarthrose (mit der daraus resultierenden, besseren Beweglichkeit) aus der Berechnung ausgeschlossen wurden, zeigte sich eine signifikant bessere Radialduktion (12°/A, 7°/B) und eine tendentiell bessere Handgelenksbeugung (25°/A, 20°/B) nach Resektion des distalen Kahnbeinpols.

Die radiologische Nachuntersuchung zeigte, dass bei drei Patienten der Gruppe B die knöcherne Konsolidierung zwischen Radius und Kahnbein ausgeblieben war. Von den Patienten, die zwischenzeitlich zu einer kompletten Handgelenksversteifung konvertiert worden waren, hatte bei drei weiteren Patienten ebenfalls keine radioskaphoidale Fusion stattgefunden. Auch diese waren ursprünglich ohne distale Kahnbeinresektion operiert worden.

Schlussfolgerung: Die RSL-Fusion ist eine gute Therapieoption bei schmerzhafter Radiokarpalarthrose, bei der eine wertvolle Restbeweglichkeit des Handgelenks erhalten werden kann. Durch eine zusätzliche Resektion des distalen Kahnbeinpols kann die Radialduktion signifikant und die Handgelenksbeugung tendentiell verbessert werden. Der hohen radioskaphoidalen Pseudarthroserate bei der RSL-Fusion kann durch die distale Kahnbeinresektion effektiv begegnet werden.