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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Postoperativer Verlauf der Nervenquerschnittsfläche des N. medianus nach Karpaltunnelspaltung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Sebastian Kluge - Schulthess Klinik, Zentrum für Handchirurgie, Zürich, Schweiz
  • Bernd Hennecke - Inselspital Bern, Schweiz
  • Esther Vögelin - Inselspital Bern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh56

doi: 10.3205/09dgh56, urn:nbn:de:0183-09dgh560

Published: October 5, 2009

© 2009 Kluge et al.
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Fragestellung: Eine Möglichkeit der Karpaltunneldiagnostik stellt die sonografische Messung der prästenotischen erweiterten Nervenquerschnittsfläche des N. medianus dar und scheint im Vergleich zum ENMG vor allem für den Patienten die deutlich angenehmere Untersuchungsmethode zu sein. Die diagnostische Wertigkeit einer Ratio zwischen prästenotischer Aufweitung und proximalem Referenzwert konnte bereits gezeigt werden, Daten über den Verlauf der pathologisch veränderten Nervenquerschnittsfläche und deren Vergleichbarkeit mit ENMG-Untersuchungen nach operativer Dekompression des Karpaltunnels existierten bisher allerdings nicht.

Ziel dieser prospektiven Studie war es, den postoperativen Verlauf der prästenotisch veränderten Nervenquerschnittsfläche des N. medianus zu untersuchen und einen direkten Vergleich mit postoperativen ENMG-Befunden zu erheben.

Methodik: Zweiundzwanzig Handgelenke von Patienten mit der klinischen Symptomatik sowie neurophysiologischer und sonografischer Verifizierung eines Karpaltunnelsyndroms wurden sechs und zwölf Wochen nach Dekompression des Karpaltunnels sonografisch untersucht. Die Nervenquerschnittsfläche wurde am Karpaltunneleingang (distal) und 2 cm proximal der Raszetta (proximal) ermittelt und die Ergebnisse mit präoperativen Messungen verglichen. Ein Vergleich zwischen präoperativer und postoperativer Nervenleitgeschwindigkeit und distal-motorischer Latenz erfolgte 12 Wochen nach Karpaltunnelspaltung.

Ergebnisse: Präoperative Messungen bei Patienten mit Karpaltunnelsyndrom zeigten im Vergleich zu einem definierten proximalen Referenzwert (10,2 mm2) auf Höhe des Karpaltunneleingangs eine größere Nervenquerschnittsfläche (14,1 mm2). Sechs Wochen nach operativer Dekompression war die Nervenquerschnittsfläche distal mit 13,2 mm2, proximal bei 9.9 mm2 nicht signifikant reduziert. Erst 12 Wochen postoperativ kam es im Vergleich zum präoperativen und ersten postoperativen Wert zu einer statistisch signifikanten Reduktion distal (12,2 mm2 [distal]/9,9 mm2 [proximal]), eine Normalisierung der Ratio, wie sie bei Gesunden zu finden ist, trat jedoch nicht ein. Die Nervenleitgeschwindigkeit und distal-motorische Latenz waren 12 Wochen postoperativ (n=11) signifikant von 38,7 m/s and 5,7 ms auf 43,1 m/s (p<0,020) und 4,5 ms (p<0,024) verbessert, jedoch ebenfalls noch nicht normalisiert.

Schlussfolgerung: Auch wenn bisher gezeigt werden konnte, dass in der sonografischen Diagnostik des Karpaltunnelsyndroms einer Ratio zwischen prästenotischer Aufweitung und einem proximalen Referenzwert eine diagnostische Wertigkeit zukommt, scheint sie in der anfänglichen postoperativen Verlaufsbeurteilung kein prognostischer Parameter zu sein. Verglichen mit dem ENMG erfolgt die Normalisierung der Nervenquerschnittsfläche sehr langsam, als aussagekräftigster Verlaufsparameter ist hier am ehesten die Nervenquerschnittsfläche am Karpaltunneleingang anzusehen. Wann und ob es überhaupt zu einer Normalisierung der Ratio kommt, muss ein länger ausgelegter Beobachtungszeitraum zeigen, erste Resultate des Studienverlaufes lieferten bisher auch 6 Monate postoperativ einen unveränderten Verhältniswert.