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Die transthorakale Intubation als Ultima ratio-Maßnahme bei ausgedehnten Hauptbronchus- und Trachealverletzungen
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Published: | November 20, 2009 |
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Bei einem 53 jährigen Mann sowie bei einer 86 jährigen Frau kam es durch ein Thoraxtrauma im Rahmen eines Verkehrsunfalls sowie iatrogen bei einer Reanimation, zu einem Ausriss des rechten Hauptbronchus bzw. zu einer langstreckigen Zerreißung der Trachea. In beiden Fällen war es technisch nicht möglich, endoskopisch eine einseitige Intubation durchzuführen. Trotz eines maximal erhöhten Atemminutenvolumens war eine suffiziente Oxygenierung nicht mehr zu gewährleisten, zumal die forcierte Beatmung trotz großlumiger Drainagen, zu einem monströsen Emphysem führte. Durch eine rechtsseitige Thorakotomie gelang es einen 6–0 Woodbrigde-Tubus in den linken Hauptbrochus zu platzieren, und über ein zweites Beatmungsgerät die Patienten wieder ausreichend zu ventilieren. Anschließend konnte der abgerissene Hauptbronchus wieder reanastomosiert bzw. der 12 cm lange Trachealdefekt rekonstruiert werden. Zusätzlich erfolgte eine Deckung mit der V. azygos und einem Pleuralappen. Nach der Versorgung ließ sich trotz PEEP-Beatmung keine Luftfistel mehr nachweisen. Das Unfallopfer wurde nach einigen Wochen beschwerdefrei entlassen. Die 86 Jährige ist nach vier Wochen am hypoxischen Hirnschaden sowie einer Pneumonie verstorben; zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits über ein Tracheostoma – bei entfernten Thoraxdrains – spontan geatmet. Bei ausgedehnten Verletzungen der Trachea und nicht durchführbarer einseitiger Intubation ist die transthorakale Intubation des unversehrten Hauptbrochus die einzige Option, eine letztlich letale Hypoxie zu verhindern.