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Korrelation zwischen knöcherner Fusion und Repositionsverlust bei dorsoventraler Spondylodese nach traumatischen Wirbelkörperfrakturen
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Kommt es zu einem Repositionsverlust nach dorsoventraler Spondylodese traumatischer Wirbelkörperfrakturen trotz der Winkelstabilität? Ist dieser Repositionsverlust von der knöchernen Fusion der ventralen Säule abhängig?
Methodik: Es erfolgte die retrospektive Erfassung der radiologischen Verläufe von 142 Patienten, bei denen eine instabile Wirbelkörperfraktur des thorakolumbalen Übergangs mittels Fixateur interne und ventraler Beckenkammspondylodese stabilisiert wurde. Die Fusionsbeurteilung nach McAfee und nach Badke sowie die Bestimmung des Repositionsverlustes erfolgten mittels CT-Untersuchungen, die nach der dorsalen Stabilisierung und kurz vor der Materialentfernung (ME) durchgeführt wurden. Bei 30 Patienten (ohne Unterschied der demographischen Daten i.Vgl. zum Gesamtkollektiv) war zusätzlich eine radiologische Nachkontrolle von mindestens zwei Monaten nach der ME vorhanden.
Die radiologischen Veränderungen wurden mit dem T-Test verglichen; der Zusammenhang zwischen Repositionsverlust und knöcherner Fusion wurde mit der ANOVA ausgewertet. Eine Signifikanz wurde ab einem p<0.05 angenommen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Postoperativ zeigten sich folgende radiologische Parameter (Mittelwerte): Wirbelkörperwinkel (KW) 4.7°, Grund-Deck-Platten Winkel (GDW) 3.5°, erweiterter GDW -3°, sagittaler Index (SI) 0.8, Skoliose-Winkel (SK) 0.3° und erweiterter SK 0.2°. Die zweite CT, durchschnittlich 283 Tage nach der ventralen Spondylodese, zeigte folgende Winkelveränderungen im Mittel (Min/Max): KW 2.1° (-9°/17°); GDW 4.9° (-13°/55°); erweiterter GDW 4.8° (-15°/50°); SI -0.04 (-0.2/+0.2); SK 0° (-6°/+5°), erweiterter SK 0°(-10°/+6°). Die Veränderungen des KW, beider GDW und des SI postOP und vor ME waren signifikant. Die Fusionsbeurteilung nach McAfee zeigte für den kranialen Bereich des Spans bei 64% eine lückenlose Überbrückung, bei 20% eine partielle Fusion und bei 9% eine Lysezone um den Span. Im kaudalen Bereich zeigte sich bei 47% eine lückenlose Überbrückung, bei 29% eine partielle Fusion und bei 17% eine Lysezone um den Span. Bei 7% der Späne war eine radiologisch nachweisbare Resorption des Spanes sichtbar. Zwischen o.g. Winkelveränderungen und der Fusion zeigte sich bei einliegendem Fixateur interne keine Korrelation.
Nach der dorsalen ME zeigten sich im Vergleich zu der CT Untersuchung vor der ME folgende Veränderungen im Mittel (Min/Max): KW 1.3° (-9°/10°); GDW 4.3° (-5/15°); erweiterter GDW 4.4° (-4°/13°); SI -0.02 (-0.16/0.25); SK 0.7° (-3°/5°), erweiterter SK 1.3°, (4°/8°). Die Veränderungen aller dieser Parameter bis auf den Körperwinkel (KW) waren signifikant. Zwischen den Veränderungen des GDW, nicht jedoch der anderen Parametern, und der Fusion des Spans gab war der Zusammenhang signifikant.
Ein Repositionsverlust nach Wirbelkörperfrakturstabilisierung lässt sich trotz dorsaler Winkelstabilität nicht vermeiden. Die Bedeutung der radiologisch fehlenden Fusion ist jedoch fraglich, da diese nur geringen Einfluss auf den Repositionsverlust zeigte.