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Sekundäre Matrix-ACT nach fehlgeschlagener Microfrakturierung fokaler Knorpeldefekte des Kniegelenkes – eine Matched pair-Analyse
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die Mikrofrakturierung stellt eine weit verbreitete Primärtherapie fokaler chondraler oder osteochondraler Defekte im Kniegelenk dar, weist jedoch auch Therapieversager auf. Die Sekundärversorgung derartiger fehlgeschlagener Mikrofrakturierungen mittels einer matrixgestützen autologen Chondrocytentransplantation (Matrix-ACT) wird in dieser Studie mit primären Matrix-ACT verglichen.
Methodik: 28 Patienten (Durchschnittsalter 30,9 (17–51) Jahre, mittlere Defektgröße 4,5 (2,1–9,4) cm2) mit fehlgeschlagener Mikrofrakturierung fokaler Knorpeldefekte am Knie (Outerbridge III–IV°) wurden sekundär mit einer Matrix-ACT (MACI®) versorgt. Ihre Ergebnisse wurden mit primären Matrix-ACT von 28 Patienten (Durchschnittsalter 31,2 (14–49) Jahre) mit vergleichbaren Defekten (mittlere Defektgröße 4,5 (2,1–8,9) cm²) retrospektiv verglichen. Die Nachuntersuchungszeiträume betrugen durchschnittlich 27,1 (12–43) Monate (Sekundär-ACT) bzw. 25,2 (12–39) Monate (Primär-ACT). Geschlechtsverteilung, Genese, BMI und Begleittherapien waren in beiden Gruppen vergleichbar.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der Lysholm-Score verbesserte für die Sekundär-ACT von 61,1 auf 82,1 Punkte und für die Primär-ACT von 60,9 auf 86,4 Punkte (beide p<0,001). Auf einer VAS verringerte sich der Schmerz für die Sekundär-ACT von 5,5 auf 3,2 und für die Primär-ACT von 4,8 auf 2,6. Die subjektive Kniefunktion verbesserte sich von 4,8 auf 6,2 (Sekundär-ACT) bzw. von 4,7 auf 7,1 (Primär-ACT, alle p<0,001). Statistisch signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen bestanden nicht. Bei Revisionen wiesen 4/6 (Sekundär-ACT) bzw. 3/4 (Primär-ACT) der Regenerate arthroskopisch einen normalen oder fast normalen Aspekt auf. MRT-Verläufe zeigten in beiden Gruppen adäquate Defektauffüllungen ohne prolongierte Ergußbildung.
Eine Matrix-ACT stellt eine effiziente Therapieoption für die Versorgung von fokalen Knorpeldefekten des Kniegelenkes auch nach fehlgeschlagener Mikrofrakturierung dar.