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Komplikationen nach winkelstabilen palmaren Plattenosteosynthesen am distalen Radius: Einjahresergebnisse des DGU-Registers
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die winkelstabile palmare Plattenosteosynthese ist das derzeit gebräuchlichste Verfahren zur Osteosynthese distaler Radiusfrakturen. Das Verfahren ist biomechanisch und operativ überzeugend und wird grundsätzlich sehr positiv beurteilt. Allerdings wurde in den letzten Jahren auch zunehmend über Probleme und Komplikationen berichtet. Häufigkeit und Art von Komplikationen sollten deshalb anhand eines Registers systematisch erfaßt werden.
Methodik: Prospektive Studie zur Erfassung der Komplikationen von palmaren winkelstabilen Plattenosteosynthese bei distalen Radiusfrakturen. Eingeschlossen wurden die Patienten von 23 teilnehmenden Zentren im Zeitraum 01.01.2008 bis 31.12.2008. Es erfolgte eine monatliche Datenabfrage. Aufgetretene Komplikationen wurden anhand von Fragebögen detailliert dokumentiert. Die zugehörigen radiologischen Bilddaten wurden erfaßt. Alle Komplikationen wurden kategorisiert und analysiert, um therapeutische Schlußfolgerungen ableiten zu können.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es liegen Daten zu 1193 winkelstabilen palmaren Plattenosteosynthesen bei distalen Radiusfrakturen vor. Bei diesen wurden 42 Komplikationsfälle registriert, was einer Häufigkeit von 3,5% entspricht. Am häufigsten traten postoperative Instabilitäten und Repositionsverluste auf (40% aller Komplikationen), gefolgt von intraoperativen Komplikationen (17%) und Infektionen (14%). Sehnenrupturen bzw. Sehnenverklebungen machten jeweils 5% der Komplikationen aus.
Die winkelstabile palmare Plattenosteosynthese ist ein zuverlässiges und geeignetes Verfahren für die Versorgung distaler Radiusfrakturen. Die ermittelte Komplikationsrate entspricht den Angaben der neueren Literatur. Die relativ hohe Anzahl von postoperativen Instabilitäten weist sowohl auf implantatassoziierte Probleme, als auch indikatorische Schwierigkeiten hin. Die Häufigkeit von Sehnenläsionen lag, offensichtlich auch aufgrund einer verbesserten Operationstechnik, niedriger als erwartet.