gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Die Rolle des Plättchen-reichen Plasmas (PRP) in der Frakturheilung

Meeting Abstract

  • M. Tohidnezhad - Universitätsklinikum der RWTH, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Aachen, Germany
  • S. Lippross - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Unfallchirurgie, Kiel, Germany
  • D. Varoga - Christian-Albrecht-Univ. Kiel, Anatomisches Institut, Kiel, Germany
  • R. Podschun - University Hospitals SH -Campus Kiel, Infection Medicine, Kiel, Germany
  • C. Wruck - Universitätsklinikum Aachen, Anatomie und Zellbiologie, Aachen, Germany
  • T. Pufe - Universitätsklinikum Aachen, Anatomie und Zellbiologie, Aachen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocPO17-1367

doi: 10.3205/09dkou687, urn:nbn:de:0183-09dkou6873

Published: October 15, 2009

© 2009 Tohidnezhad et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Gewebeheilung wichtig sind, eine besondere Rolle. Plättchen reiches Plasma (PRP), Plättchen armes Plasma (PAP) und in PBS gelöste Plättchen (PRGF) sind unterschiedliche Thrombozytenbestandteile aus patienteneigenem Vollblut. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die in vitro-Untersuchung von PRP auf antimikrobielle und osteoinduktive Peptide. Außerdem wurde gezeigt, dass die Art der Aktivierung von Trombozyten die Freisetzung von Peptiden beeinflußt.

Methodik: PRP wurde durch ein standardisiertes Zentrifugations-Verfahren aus Vollblut gewonnen. Nachfolgend wurde im PRP und PRGF die Expression der antimikrobiellen Peptide (AMP), humanes beta Defensin-2 und -3 (HBD-2 und -3) mittels Westernblot und ELISA überprüft. Die antimikrobielle Wirksamkeit des PRP wurde in einem radialen Plattendiffusionstest überprüft. Für die Prüfung der Signifikanz wurde der Student's t-Test verwendet.

Ferner wurde der Gehalt des Bone Morphogenetic Protein- 4 (BMP- 4) im PRP mittels ELISA überprüft. Für diese Studie wurden Osteoblasten und kultiviert und mit PRGF inkubiert. Die Proliferation der Osteoblasten wurden in einem Trypan blue assay und in einem CyQUANT® Zellproliferationsassay untersucht. Mittels "scratch"-Test (Wundheilung-Versuch), bei dem mit Hilfe einer Pipettenspitze ein "Kratzer" in den Zellrasen gezogen wird, wurde in einer Osteoblasten Monolayer-Zellkultur eine mögliche Funktion von PRGF in diesem Modell gezeigt.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Durch ELISA und Western-Blot konnte die Expression von HBD-2 und -3 in PRP und PRGF gezeigt werden. Mittels radialen Plattendiffusionstests wurde die antimikrobielle Wirksamkeit der Trombozytenbestandteile gegen gram-positive und -negative Bakterien gezeigt.

Mittels ELISA konnte gezeigt werden, dass die Aktivierung von Plättchen durch Thrombin zu einer signifikanten AMP-Freisetzung führt, als die Aktivierung durch Einfrieren-Auftauen. PPP, PRP und PRGF beinhalten das osteoinduktive Protein BMP-4, wobei die höchste Konzentration im PRGF gemessen wurde. Eine Steigerung der Proliferation in Gegenwart von PRGF wurde nachgewiesen. Mittels "scratch"-Test konnten wir einen Einfluss von PRGF auf die Zellmigration nachweisen.

PRP enthält neben vielen Wachstumsfaktoren die antimikrobiellen Peptide HBD-2 und -3 sowie das osteoinduktive Protein BMP-4. Sie beinflussen die Proliferation der Osteoblasten und Tenozyten und daher könnte PRP einen positiven Effekt auf die Frakturheilung vermitteln. Zudem könnte es möglicherweise als autologes Therapeutikum bei bakteriell infizierten Frakturen eingesetzt werden.