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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Traditionelle und adressatenspezifische Versuche im Physikpraktikum für die Medizinerausbildung

Poster

  • corresponding author Michael Plomer - Ludwig-Maximilians-Universität München, Physikalische Praktika und Physiologisches Institut, München, Deutschland
  • Karsten Jessen - Ludwig-Maximilians-Universität München, Physikalische Praktika und Physiologisches Institut, München, Deutschland
  • Georgi Rangelov - Ludwig-Maximilians-Universität München, Physikalische Praktika und Physiologisches Institut, München, Deutschland
  • Michael Meyer - Ludwig-Maximilians-Universität München, Physikalische Praktika und Physiologisches Institut, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT4P075

doi: 10.3205/09gma075, urn:nbn:de:0183-09gma0753

Published: September 2, 2009

© 2009 Plomer et al.
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Text

Hintergrund: Im physikalischen Praktikum für Studierende der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München sollen zur Verbesserung der Lehre neue hochschuldidaktische Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. Während bei den traditionellen Experimenten, wie sie sich derzeit in München und einigen anderen Hochschulorten finden, die Begriffe und Gesetzmäßigkeiten der Physik anhand physikalischer Aufgabenstellungen erarbeitet werden, werden in sogenannten adressatenspezifischen Experimenten die physikalischen Konzepte innerhalb physiologischer Fragestellungen behandelt. Neben diesem Perspektivenwechsel in den Experimenten zeichnet sich eine zugehörige Versuchsanleitung dadurch aus, dass parallel zur Behandlung der physikalischen Grundlagen permanent der Bezug zur Medizin in Beispielen und Anwendungsfällen erläutert wird.

Fragestellung und Methodik: Im Rahmen einer fächerübergreifenden Dissertation werden in enger Zusammenarbeit mit der Neurophysiologie neue Versuche zur Elektrizitätslehre ("Erregungsleitung und Nervenzellen") entwickelt. Diese Veränderungen sollen bezüglich ihrer Wirkung auf die Akzeptanz des Physikpraktikums unter den Studierenden der Medizin, und darüber hinaus hinsichtlich des Wissenstransfers und Lernerfolgs aus Sicht der Physiologie wissenschaftlich untersucht werden. Neben einer praktikumsbegleitenden Evaluation sollen die Studierenden Fragestellungen zu den Versuchen des Physiologiepraktikums unter physikalischen Gesichtspunkten diskutieren. Um die Vernetzung des aus dem Physikpraktikum erworbenen Wissens mit der Physiologie zu messen, erstellen die Studierenden eine Concept Map zur Thematik "Erregungsleitung und Nervenzellen" und beantworten ergänzende Transferfragen.

Durch einen Vergleich der Untersuchungen vor und nach Einführung der neuen Versuche soll geklärt werden, inwieweit sich die Akzeptanz des Physikpraktikum durch eine adressatenspezifische Gestaltung verbessern lässt, und ob signifikante Unterschiede im Lernerfolg messbar sind.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im ersten Abschnitt dieser Arbeit wurde das traditionelle Physikpraktikum hinsichtlich seiner Lernwirksamkeit für die Medizin untersucht. Den Studierenden gelingt es nicht, die Konzepte der Physik und Physiologie selbständig zu verknüpfen [1]. Im zweiten Abschnitt soll geklärt werden, welchen Einfluss eine adressatenspezifische Gestaltung der Versuche auf diese Fragestellung hat.

Dazu werden im Sommersemester 2009 die neu entwickelten adressatenspezifischen Experimente von den Studierenden der Zahnmedizin (N ≈ 50) getestet. In diesem Vortrag werden neue Praktikumsversuche vorgestellt, sowie die Ergebnisse aus einer ersten, den Testlauf begleitenden, Akzeptanzbefragung zu den Neuerungen im Physikpraktikum.


Literatur

1.
Plomer M, Jessen K, Rangelov G, Meyer M. Der Wissenstransfer aus der Physik in die Physiologie - Untersuchung am Physikpraktikum für Mediziner an der LMU. In: Nordmeier V et al (Hrsg). Didaktik der Physik - Bochum 2009. Berlin: Lehmanns Media; 2009 (in Vorbereitung).