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Die chirurgische Aufklärung: Pilot-Kurs mit Simulationspatienten und Medizinstudierenden im 6. klinischen Semester
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Published: | September 2, 2009 |
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Einleitung: Der Einsatz von Simulationspatienten (SP) in der Lehre hält zunehmend Einzug in die medizinischen Fakultäten Deutschlands. Grundlegende kommunikative und technische Fertigkeiten, körperliche Untersuchungstechniken oder komplexe Gesprächssituationen können mit dieser Methode optimal erübt und geprüft werden. In Göttingen werden seit 4 Jahren regelhaft SP in den Fächern Allgemeinmedizin und Psychosomatik eingesetzt; Studierende und Dozenten wünschen seither eine Ausdehnung auch auf andere Fächer. Durch Kooperation mit der Abt. Allgemeinchirurgie entstand ein 90-minütiges Seminar mit dem Titel: “das chirurgische Aufklärungsgespräch“.
Methoden: Für zwei Pilotkurse wurden freiwillige Studierende des 10. Semesters rekrutiert. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zu rechtlichen und kommunikativen Aspekten der Aufklärung übten die Studierenden in 4 Kleingruppen jeweils ein Aufklärungsgespräch mit einem SP; es wurden dabei die Original-Aufklärungsbögen der chirurgischen Klinik benutzt. Zwei Allgemeinärztinnen bzw. Chirurginnen moderierten die Gruppen. Die (vorher bekannten) Krankheitsbilder waren: akute Appendizitis, elektive Koloskopie, elektive Herniotomie bzw. Cholezystektomie. Die SP gaben am Ende des Gespräches ein strukturiertes Feedback, im gemeinsamen Abschluss-Plenum wurden Erfahrungen ausgetauscht. Mit einer kurzen qualitativen Evaluation wurde die Akzeptanz der Studierenden erfasst.
Ergebnisse: Von allen 19 teilnehmenden Studierenden lag eine Evaluation vor. Das Seminar erhielt die Gesamtnote 1.5 (Schulnoten). Positiv bewertet wurde die authentische Leistung des SP, die Gruppengröße und die intime Übungssituation mit der Möglichkeit, eigene Defizite konkret gespiegelt zu bekommen. Kritikpunkte waren der Zeitmangel (Wunsch: verschiedene Aufklärungen üben), logistische Probleme (z.T. fehlende online-Zugänglichkeit zu den Aufklärungsbögen) und ein subjektiv empfundenes „Unwissen“ über die einzelnen Operationen bzw. deren Heilungsverläufe.
Schlussfolgerungen: Manche der Defizite können mit geringem Aufwand behoben werden, die Fachkenntnis zur Operationen scheint inter-individuell verschieden (Famulaturen, Blockpraktika). Die Unterrichtsform hat sich jedoch bewährt und wird voraussichtlich ab dem WS 2009/2010 als verpflichtende Veranstaltung in das Kurrikulum integriert.