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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Körperliche Aktivität, körperliche Fitness und Knochengesundheit in Grundschulkindern

Meeting Abstract

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  • Wolfgang Ahrens - Universität Bremen / Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS), Bremen
  • Claudia Börnhorst - Universität Bremen, Bremen

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds005

doi: 10.3205/09gmds005, urn:nbn:de:0183-09gmds0053

Published: September 2, 2009

© 2009 Ahrens et al.
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Hintergrund: Ziel ist es, die Knochengesundheit von Kindern in acht europäischen Ländern anhand der Verteilung der Knochensteifigkeit (KS) zu beschreiben. Dabei werden mögliche Determinanten der Knochensteifigkeit und modifizierende Effekte von Geschlecht, Alter und Gewicht untersucht.

Material und Methoden: 16,515 Kinder im Alter von 2-9 Jahren wurden im Zeitraum von September 2007 bis Juni 2008 in die IDEFICS-Studie eingeschlossen. Zusätzlich zur Messung anthropometrischer Variablen, physiologischer Parameter, der körperlichen Fitness (KF) und der Ernährung wurden mittels eines Elternfragebogens Lebensstilvariablen, psychologische Faktoren und körperliche Aktivität (KA) erfasst. Die KS des rechten und linken Knöchels wurde bei 7,473 Kindern mittels Ultrasonographie gemessen. Die KF wurde bei 4,248 Schulkindern mittels eines 40m-Sprints und eines Shuttle-Run Tests bestimmt. Bei 8,716 Kindern wurden Accelerometer-Messungen zur Bestimmung der KA durchgeführt. Für die weiteren Untersuchungen wurde eine KS unterhalb des alters- und geschlechtsspezifischen 15%-Perzentils als niedrig eingestuft. Die erhobenen Daten wurden gepoolt, um mögliche Assoziationen zu analysieren.

Ergebnisse: Es ergaben sich folgende Mittelwerte, 10%- und 90%-Perzentile der KS bei Jungen: 80.1, 62.0 und 101.0 sowie 79.5, 60.9 und 101.0 bei Mädchen. Die KS nahm mit zunehmendem Alter leicht ab. Es konnte ebenfalls eine Abnahme der KS mit zunehmendem BMI bei 2-5 Jährigen, aber nicht bei 6-9 Jährigen beobachtet werden. Das Odds Ratio für niedrige KS war 2.45 (95%-Konfidenzintervall: 1.54-3.88) bei langsamen 40m-Sprintern (>=11Sek.) relativ zu schnellen Sprintern (<=9Sek.; adjustiert für Geschlecht, Alter, BMI, Fernsehkonsum, Land). Die KS war besonders hoch bei Kindern mit geringer KA. Jedoch zeigte eine entsprechende Regressionsanalyse nur schwache Zusammenhänge (alters- und BMI-adjustiertes R2=0.025 (Jungen) und R2=0.054 (Mädchen)).

Diskussion: Diese neuartige Methode der Messung der Knochensteifigkeit bei Kindern kann zur Generierung von Referenzkurven für die klinische Praxis genutzt werden. Zur Beurteilung möglicher Zusammenhänge der KS mit dem Freizeitverhalten, KA, KF und deren Interaktion mit anderen Kovariablen bedarf es weitergehender Analysen.