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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Einsatz von IT für neue und optimierte medizinische Abläufe steht im großen Zusammenhang mit der Wahrnehmung des Wertbeitrags in deutschen Krankenhäusern

Meeting Abstract

  • Jens Fähling - Technische Universität München, München
  • Felix Köbler - Technische Universität München, München
  • Jan Marco Leimeister - Universität Kassel, Kassel
  • Helmut Krcmar - Technische Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds304

doi: 10.3205/09gmds304, urn:nbn:de:0183-09gmds3046

Published: September 2, 2009

© 2009 Fähling et al.
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IT-Systeme sind in deutschen Krankenhäusern allgegenwärtig geworden - ob in der Unterstützung klinischer Leistungsprozesse oder administrativer Abläufe. Untersuchungen über den Wertbeitrag von IT-Systemen fürs Krankenhaus existieren bislang keine. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die vorliegende Studie mit der Ermittlung von Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung des Wertbeitrags von IT in deutschen Krankenhäusern aus medizinischer, kaufmännischer und IT-Sicht. An der Studie beteiligten sich 106 kaufmännische, 167 medizinische und 206 IT-Leiter. Die befragten Bereiche umfassten unter anderem die Wahrnehmung des Wertbeitrags von IT, Anforderungen an IT-Systeme, Potenziale eingesetzter IT-Systeme sowie Hürden beim Einsatz der IT-Systeme. Die Auswertungen zeigen, dass die Wahrnehmung des Wertbeitrags von IT aus medizinischer Sicht sehr stark mit der Realisierung neuer und Optimierung bestehender medizinischer Abläufe zusammenhängt. Hierunter fallen beispielsweise neuartige Anwendungen aus dem Bereich der Telemedizin, welche der multimedialen Kommunikation zwischen Experten zum Austausch über spezielle Krankheitsbilder oder Behandlungsmethoden dienen, aus dem Bereich der Telematik, welche die Vernetzung zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus zur rechtzeitigen Vorbereitung notwendiger medizinischer Prozesse und Ressourcen ermöglichen, oder aus dem Bereich des Homecare, welche eine frühzeitige Entlassung von Patienten mit Hilfe moderner Lösungen zur Fernbetreuung gestatten. Überraschenderweise konnte unsere Studie aber auch zeigen, dass die Wahrnehmung des Wertbeitrags nicht nur durch fehlende Funktionalitäten oder rein technische Eigenschaften negativ beeinflusst wird. So konnten eine schlechte Benutzerfreundlichkeit und mangelnde Qualität des Anwendersupports als die größten Zusammenhänge zwischen der Wahrnehmung des Wertbeitrags von IT und den Hürden beim Einsatz von IT-Systemen identifiziert werden. Zusammenfassend wird vermutet, dass die bestehenden IT-Systeme in Krankenhäusern häufig wertvolle Funktionen beinhalten, welche Anwendern aber aufgrund mangelnder Benutzerfreundlichkeit und fehlendem Anwendersupport nicht ausreichend bekannt sind. Hier besteht auf zwei Seiten Verbesserungspotenzial. Einerseits müssen IT-Leiter noch besser auf die Bedürfnisse der Ärzte eingehen und IT-Systeme entsprechend anpassen. Andererseits sollten Ärzte stärker die Möglichkeit nutzen, medizinische Arbeitsabläufe zusammen mit der IT-Abteilung zu analysieren und zu optimieren.