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Brauchen wir neue Möglichkeiten zur Erfassung sprachvorbereitender Fähigkeiten in der klinischen Betreuung cochlea-implantierter Kleinkinder?
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Published: | April 17, 2009 |
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Das Neugeborenen-Hörscreening ermöglicht die frühe Erfassung hochgradig hörgeschädigter Kinder. Mit der Anpassung eines geeigneten Hörsystems, gegebenenfalls ein Cochlea-Implantat, innerhalb des ersten Lebensjahres, werden die Chancen zu einer annähernd altersgemäßen Lautsprachentwicklung verbessert.
In einer retrospektiven Studie wurden die in FDA-Tests erhobenen Daten von 168 cochlea-implantierten Kindern über einen Zeitraum von 24 Monaten nach Erstanpassung (EA) analysiert. Verglichen wurden die Daten der Kinder, die innerhalb ihres ersten Lebensjahres implantiert wurden (n=61) mit den Daten der Kinder, die innerhalb ihres zweiten Lebensjahres implantiert wurden (n=107). Im weiteren Entwicklungsverlauf dieser Kinder wurde- soweit bereits möglich- ermittelt, in welcher Schulform sie beschult werden.
Beide Gruppen entwickeln sich über den Beobachtungszeitraum von 24 Monaten nach EA parallel. Mit dem Einsatz sprachgebundener Tests im zweiten Jahr nach EA, scheinen die Ergebnisse der älteren Kinder, also der zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr implantierten Kinder, auf eine bessere Entwicklung hinzuweisen.
Allerdings ist der Anteil der Kinder, die im weiteren Entwicklungsverlauf eine Regelschule besuchen, bei der Gruppe der im ersten Lebensjahr implantierten Kinder größer.
Das verwandte Testmaterial scheint nicht geeignet, die frühe Entwicklungsphase cochlea-implantierter Kleinkinder ausreichend zu dokumentieren. Um die Qualität der CI-Versorgung für diesen frühen Bereich sichern, die Vorteile der frühen Erfassung nutzen und rechtzeitig zwischen der vorhandenen Hörproblematik und potentiell zusätzlichen Entwicklungsbeeinträchtigungen unterscheiden zu können, ist die Suche nach geeigneteren Beurteilungsmöglichkeiten notwendig.