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Stellenwert der Kopf- und Halschirurgie bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr
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Published: | April 17, 2009 |
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Neben Schussverletzungen spielen Verletzungen durch Raketen, Granaten, Minen und selbstgebaute Sprengkörper (sog. IED) in modernen Konflikten eine wichtige Rolle. Dank einer verbesserten Schutzausrüstung, vor allem dem Tragen von Schutzwesten sind Verletzungen im Bereich von Thorax und Abdomen in den Hintergrund getreten. Neben Verletzungen im Bereich der Extremitäten haben vor allem Verletzungen im Bereich von Kopf, Gesicht und Hals an Bedeutung gewonnen. Während der Anteil derartiger Verletzungen im II. Weltkrieg noch bei 16% lag, wiesen 39% aller während der Operation „Iraqi Freedom II“ verwundeten Soldaten Verletzungen an Kopf, Gesicht und Hals auf.
Diese Zahlen lassen erahnen, welcher Stellenwert der Kopf- und Halschirurgie bei den aktuellen Einsätzen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr , vor allem in Afghanistan, zukommt.
Da die MKG-Chirurgie im Einsatz nicht repräsentiert ist wird die kopf-halschirurgische Versorgung in erster Linie von HNO-Chirurgen in Zusammenarbeit mit Oralchirurgen, Augenärzten und Neurochirurgen abgebildet.
Im Vordergrund steht hierbei die Versorgung von Traumen im Kopf- und Halsbereich, von der Schädelbasis über das Mittelgesicht bis zum oberen Ösophagus. Darüber hinaus gilt es akute schwerwiegende Infektionen wie z.B. Parapharyngealabszesse oder NNH-Empyeme ggf. chirurgisch zu behandeln.
Im Rahmen des Vortrages wird anhand von Fallbeispielen ein Überblick über das Tätigkeitsfeld des HNO-Chirurgen im Einsatz geliefert.