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Hörwahrnehmungstraining (HWT) mittels automatisierter Testbatterie zur Verbesserung kognitiver und zentraler Hörverarbeitung bei adulten Schwerhörigen
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Nur ein Fünftel der Menschen, bei denen die Hörgeräte-Indikation nach HNO-Leitlinien besteht, ist auch mit einem solchen rehabilitiert. Die Hörverarbeitung beginnt bereits in der Cochlea. Ab dem 60. Lebensjahr nehmen bei Schwerhörigen zentrale Hörverarbeitungsdefizite anteilmäßig die Hälfte, ab dem 70. sogar bis zu 70% der Hörstörung ein. Es ist bekannt, dass Wahrnehmungsleistungen erlern- und konditionierbar sind.
Methoden: Prospektiv wurden bei 12 männlichen und 6 weiblichen Probanden (Mittel: 66 ± 8 Jahre) mit Hörgeräte-pflichtiger symmetrischer Schallempfindungs-Schwerhörigkeit vor und nach mindestens 4, im Mittel 7-monatigem HWT mittels automatisierter Testbatterie BRUNI (MediTECH) ein kognitiver (Trail-Making-Test; TMT) und zwei dichotische Tests (Uttenweiler/Feldmann-, Efi-/Eki-Test) durchgeführt. Die Probanden wurden altersabhängig in drei Gruppen aufgeteilt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS 15.0.
Ergebnisse: Bei der Erstuntersuchung korrelierte das Alter der Probanden mittelgradig mit schlechteren kognitiven (TMT), teilweise auch Hörverarbeitungs-Leistungen (Feldmann/Uttenweiler). Nach dem HWT fanden sich bei den Probanden bis 59 Jahre keine signifikanten Unterschiede. Zu einer signifikanten Verbesserung der Ergebnisse des TMT, des Feldmann- und partiell auch des Efi-/Eki-Tests kam es bei den über 60-jährigen.
Schlussfolgerung: Die Effektivität eines selbstständigen Hörwahrnehmungstrainings mittels automatisierter Testbatterie scheint bei Schwerhörigen gegeben und mit dem Alter positiv zu korrelieren. Neben einer Verbesserung der zentralen Hörverarbeitung resultierte besonders vom 60. Lebensjahr bis in das frühe Rentenalter auch eine Verbesserung der allgemeinen kognitiven Leistungsfähigkeit.
Unterstützt durch: MediTECH