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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Behandlung des chronischen Hörverlust mit Kortikoiden bei akutem Lärmtrauma

Meeting Abstract

  • corresponding author Marcus Müller - Univ. HNO-Klinik, Tübingen
  • Katrin Reimann - Univ. HNO-Klinik, Tübingen
  • Matthias Tisch - Bundeswehrkrankenhaus, HNO-Abt., Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus, HNO-Abt., Ulm
  • Hubert Löwenheim - Univ. HNO-Klinik, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod173

doi: 10.3205/09hnod173, urn:nbn:de:0183-09hnod1738

Published: April 17, 2009

© 2009 Müller et al.
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Text

Einleitung: Lärmexposition führt trotz Lärmschutzmaßnahmen häufig zu einem akuten Lärmtrauma. Das akute Lärmtrauma hat neben dem akuten Hörverlust häufig einen permanenten Hörverlust (PTS). Behandlungsansätze zur Begrenzung dieser Hörverluste zeigen, dass Kortikoide möglicherweise zur eine wirkungsvolle Behandlung ermöglichen. Dies soll in einem präklinisches Tiermodell des akuten Lärmtraumas untersucht werden.

Methoden: An Meerschweinchen wurden Experimente mit Impulsschall (140 dB SPL, 45 Impulse, 1/s) zur Erzeugung eines Knalltraumas durchgeführt. Das Hörvermögen wurde vor und bis zu 14 Tage nach der Beschallung bestimmt. Die Innenohren wurden histologisch aufgearbeitet und der Haarzellverlust quantifiziert. Die Applikation von Kortikoiden erfolgte unmittelbar nach dem Trauma über die Dauer 14 Tage auf das Runde Fenster der Cochlea mittels implantierter osmotischer Pumpen.

Ergebnisse: Die Beschallungen führten zu einem permanenten Hörverlust im gesamten Frequenzbereich. Haarzellverlust war im mittleren und apikalen Bereich der Cochlea zu beobachten. Die Behandlung mit Kortikoiden zeigte eine dosisabhängige Wirkung. Sowohl der permanente Hörverlust als auch der Haarzellverlust waren reduziert.

Schlussfolgerung: Am Modell des akuten Hörverlusts nach Impulsschall kann die Wirksamkeit otoprotektiver Substanzen bei Wirkstoffapplikation an das Zielorgan Innenohr untersucht werden und so die Basis für klinische Studien und eine Behandlung des akuten Lärmtraumas mit dem Ziel der Begrenzung eines chronischen Hörverlustes geschaffen werden. Erste Resultate zeigen eine positive Wirkung durch die Behandlung mit Kortikoiden.