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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Experimentelle Untersuchung der dreidimensionalen Stimmlippendynamik

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christopher Bohr - HNO-Klinik der Universität Erlangen, Erlangen
  • Björn Hüttner - HNO-Klinik Erlangen/ Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erlangen
  • Michael Döllinger - HNO-Klinik Erlangen/ Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod204

doi: 10.3205/09hnod204, urn:nbn:de:0183-09hnod2047

Published: April 17, 2009

© 2009 Bohr et al.
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Die Dynamik der Stimmlippen wird in der Regel mittels Stroboskopie untersucht. Dabei wird lediglich der von oben sichtbare Anteil der Stimmlippen eingesehen. Die Gewebeschwingungen und die Randkantenverschiebung resultieren jedoch aus einem von kaudal nach kranial verlaufenden Bewegungsvorgang der Stimmlippen. Deshalb bleiben große Teile der Stimmlippe, die an der Phonation beteiligt sind bei der stroboskopischen Betrachtung verborgen. Der in dieser Studie verwendete Hemilarynxansatz erlaubt erstmalig Untersuchungen der Stimmlippendynamik entlang der gesamten freien Stimmlippenoberfläche. Hierzu werden 30 Nylonknoten entlang der Stimmlippenoberfläche aufgenäht, um aus deren Bewegungen die Gewebeauslenkungen zu berechnen. Die zur Phonation benötigte Luft wird erwärmt, angefeuchtet und anschließend in die Luftröhre insuffliert, um die Stimmlippe unter physiologischen Bedingungen zur Schwingung anzuregen. Am Ary- und Schildknorpel fixierte Gewichte ermöglichen definierte Spannungsänderungen. Die Aufnahmen der 3D Stimmlippendynamik erfolgen mittels Hochgeschwindigkeitskamera (4000 Hz). Das vorgestellte Modell und dessen Analyse liefern einzigartige Daten über die 3D-Dynamik der gesamten Stimmlippenoberfläche. Es zeigt sich, dass die Randkantenverschiebung im unteren Teil der Stimmlippen entsteht, sich nach oben hin ausbreitet und vergrößert. Die gegenläufigen lateralen Bewegungsvorgänge zwischen unterem und oberen Teil der Stimmlippen sowie variable Phasenverschiebungen der Auslenkungen entlang der Stimmlippenfläche erlauben Rückschlüsse auf die dynamischen Eigenschaften der Randkantenverschiebung.

Die Ergebnisse liefern wichtige physiologische Aussagen, die zukünftig im Bereich der Phonochirurgie von relevanter klinischer Bedeutung sein werden.

Unterstützt durch: ELAN-Fonds der Universität Erlangen (ELAN = Erlanger leistungsbezogene Anschubfinanzierung und Nachwuchsförderung)