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EMG-gesteuerte Botulinumtoxin Injektion zur Therapie der Aphonie bei Stimmprothesenträgern
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Published: | April 17, 2009 |
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Im Rahmen der Laryngektomie werden zunehmend Stimmprothesen zur Rehabilitation verwendet. Leider gelingt die Anbahnung der Stimme nicht bei jedem Patienten. Eine häufige Ursache ist ein Spasmus des Musculus constrictor pharyngis. Eine Behandlung des Muskels mit Botulinumtoxin kann die Aphonie beheben.
Methode: Retrospektiv werden die Ergebnisse der Botulinumtoxintherapie bei aphonen Patienten in den Jahren 2006 bis 2008 untersucht.
Material: Bei 14 aphonen laryngektomierten Patienten wurden 29 mal 100 Einheiten Clostridium botulinum Toxin Typ A EMG-gesteuert einseitig in das spastische Segment des M. constrictor pharyngis injiziert. Vorher erfolgte die videokinematographische Darstellung des spastischen Pharynxsegmentes und eine Testinjektion mit Lidocain.
Ergebnis: 12 Patienten (85%) konnten eine Woche nach der Injektion flüssig Sprechen, 2 blieben aphon. Bei bisher 5 Patienten ist nach 6 Monaten ein erneuter Spasmus eingetreten, der eine weitere Injektion notwendig werden ließ. Die einmalige Therapie hielt bei 3 Patienten länger als 6 Monate an. Komplikationen wurden nicht beobachtet.
Diskussion: Die EMG-gesteuerte Botolinumtoxintherapie stellt eine effektive und komplikationsarme Therapie des Spasmus des M. constricor pharyngis dar. Oft ist die einmalige Therapie ausreichend. Wünschenswert ist jedoch die Prophylaxe des Pharynxspasmus im Rahmen der Laryngektomie durch eine ausgedehnte einseitige Pharynx-Myotomie am Besten in Kombination mit einer ipsilateralen Neurektomie der pars pharyngealis des N. Glossopharyngeus.