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Beidseitige Orbitatumoren – zwei Kasuistiken
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Published: | April 17, 2009 |
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Anamnestisch berichten wir über zwei Patienten mit bilateralen Orbitatumoren. In beiden Fällen erfolgte die klinische Vorstellung nach über einem Jahr langsam progredienter Augensymptomatik mit allmählicher Visusminderung einseitig bzw. größenprogredientem Exophthalmus beidseits. Mittels MRT und CT-Untersuchungen konnten die intraorbital auftretenden Raumforderungen nachgewiesen werden. Die histologische Sicherung erfolgte durch endoskopisch endonasale Techniken. In beiden Fällen war zunächst im Vorfeld differentialdiagnostisch ein Lymphom in Erwägung gezogen worden. Im Falle der einseitigen Visusminderung stellte sich eine chronisch benigne lymphomatoide Hyperplasie im Bereich beider Orbitaböden mit Infiltration der Nervi infraorbitales heraus, welche sich durch fortlaufende Corticoid-Stoßtherapien sowie regelmäßige niedrigdosierte Prednisolongabe mit konsekutiver Verbesserung des Visus eindämmen ließen. Im Falle des Patienten mit beidseitigem Exophthalmus ergab sich histologisch ein Xanthom der Orbitaspitze beidseits. Hierbei ist erwähnenswert, dass solche xantho-granulomatösen Veränderungen häufig mit lymphoproliferativen Erkrankungen assoziiert sind, die sich in unserem Fallbeispiel jedoch nicht bestätigen ließ.
Bei den insgesamt selten vorkommenden Orbitatumoren handelt es sich histologisch vor allem um Lymphome, Meningeome und Hämangiome, ein bilaterales Auftreten zeigt sich nur vereinzelt. Die in unseren Fallbeispielen vorliegende lymphomatoide Hyperplasie des Orbitabodens sowie das Xanthom der Orbitaspitze sind extrem selten. Eine kausale Therapie mit Organerhalt ist nicht bekannt.