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Radiofrequenz-Tonsillotomie als Alternative zur CO2-Laser-Tonsillotomie
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Durch die intrakapsuläre Tonsillotomie mit CO2-Laser zur Behandlung der nichtentzündlichen Hyperplasie der Gaumenmandeln bei Kleinkindern konnten die Risiken einer Tonsillektomie(insbes. Nachblutung)bei gleichzeitig erhaltener immunologischer Funktion gesenkt werden. Der Lasereinsatz erfordert jedoch erheblichen apparativen Aufwand und Sicherheitsmaßnahmen. Die Radiofrequenz-Tonsillotomie (RF-TO) kann als neues OP-Verfahren eine Alternative darstellen.
Methoden: In einer prospektiven, randomisierten Studie wurden bei 60 Kindern (< 8 Jahre) mit symptomatischer Tonsillenhyperplasie entweder eine CO2-TO(CO2-Laser von Martin® im Continuous wave-Nichtkontakt-Verfahren bei ca.12 W) oder eine RF-TO(Curis®-RF Gerät von Sutter®, Cut1-Modus bei ca. 45 W) durchgeführt. Intraoperativ wurden OP-Dauer und Blutungs- bzw. Koagulationshäufigkeit notiert. Die Verfahren wurden videodokumentiert. Nachuntersucht wurden Lokalbefund, Dauer der Schmerzmedikation/Antibiose, Nahrungsaufnahme, Körpertemperatur und Nachblutungen.
Ergebnisse: In beiden Gruppen fanden sich keine signifikanten Unterschiede bzgl. der postoperativen Parameter und intraop. Blutungen. Es traten in beiden Gruppen keine Nachblutungen auf. Die reine OP-Dauer lag bei der Laser-TO mit 20 Minuten (+/- 6 Min.) deutlich über der bei RF-TO mit 7Min.(+/- 2Min).
Schlussfolgerung: Sowohl die CO2- als auch die RF-TO stellen sichere Behandlungsmethoden der nichtentzündlichen, symptomatischen Tonsillenhyperplasie bei Kleinkindern dar. Die RF-TO ermöglicht jedoch eine Vermeidung der Laser-spezifischen Risiken bei gleichzeitig kürzerer OP-Dauer und niedrigerem Material- und Organisationsaufwand, wodurch sich die Narkosedauer und –Kosten erheblich minimieren lassen.