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Fallbericht: Die kongenitale mediane Nasenfistel – eine plastisch chirurgische Herausforderung?
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Während der embryonalen Fusion der frontonasalen Region kann es zur Einlagerung von Ektoderm kommen. Die Inzidenz liegt bei 1:20000 bis 1:40000. Am häufigsten sind Fisteln in der Mittellinie der Nase. Die chirurgische Entfernung stellt immer eine Herausforderung dar.
Material und Methode: Ein 20-jähriger Patient stellt sich uns mit einer median in der Weichteilnase gelegenen Fistel vor, aus der bei Druck auf die Glabella gelbliche Flüssigkeit austritt. Entzündliche Zeichen fehlen. Die Nasenendoskopie ist unauffällig. MRI und HR-CT der Nasenregion zeigen keine Verbindung nach intrakraniell. Radiographisch endet die Fistel in der Glabella. Die chirurgische Entfernung wird nach Anfärben der Fistel mit verdünntem Methylenblau über drei kleine Hilfsschnitte vorgenommen. Der pathohistologische Befund zeigt eine vollständig epidermal ausgekleidete Fistel. Die Wundheilung verläuft pp.
Diskussion und Schlussfolgerung: Kongenitale mediane Nasenfisteln sind seltene Fehlbildungen des vorderen Neuroporus. Hierfür sind Epitheleinschlüsse während der embryonalen Gesichtsschädelentwicklung im Sinne einer Furchenbildung bei der Nasenanlage verantwortlich. Am häufigsten sind diese Fehlbildungen am Nasenrücken lokalisiert; am seltensten am Nasensteg. Um eine unauffällige Narbe am Nasenrücken zu erhalten, kann die Schnittführung in den Spannungslinien der Haut gewählt werden. In unserem Fall wurden ein horizontaler Schnitt in der Glabella und zwei kleine vertikale Hilfsschnitte im Verlauf der Fistel gewählt. Das kosmetische Ergebnis ist sehr zufriedenstellend. Ein wesentlicher Vorteil dieser Schnittführung ist die bessere Verfolgbarkeit des Fistelverlaufes.