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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Genetische Prädisposition für unilaterale Akustikusneurinome

Meeting Abstract

  • corresponding author Nicola Lüblinghoff - Universitäts-HNO-Klinik Freiburg, Freiburg
  • Wolfgang Maier - Universitäts-HNO-Klinik Freiburg, Freiburg
  • Roland Laszig - Universitäts-HNO-Klinik Freiburg, Freiburg
  • Ralf Birkenhäger - Universitäts-HNO-Klinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod618

doi: 10.3205/09hnod618, urn:nbn:de:0183-09hnod6183

Published: April 17, 2009

© 2009 Lüblinghoff et al.
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Einleitung: Ein Akustikusneurinom, eigentlich Vestibularis-Schwannom (VS), ist ein gutartiger Tumor, der von den Schwann'schen Zellen des Nervus vestibularis ausgeht und im Kleinhirnbrückenwinkel oder im inneren Gehörgang gelegen ist. Die Ursache für das Auftreten dieser besonderen Entstehungsform von Tumoren ist auf genomischer Ebene noch nicht geklärt. Bisher ist nur ein Gen für bilaterale VS bekannt; es führt zur Neurofibromatose Typ 2 (NF2). Unser Ziel ist es, Faktoren zu identifizieren, die spezifisch an der Ausbildung von unilateralen VS beteiligt sind, um die Frage zu beantworten, ob ausschließlich somatische oder auch genomische Veränderungen für unilaterale VS verantwortlich sind.

Methoden: In dieses Projekt wurden bisher 45 (52) Patienten eingeschlossen, welche alle klinisch ein¬deutig charakterisiert sind. Zur molekulargenetischen Cha¬rakterisierung wurden verschiedene experimentelle Ansätze verwendet. Zunächst erfolgte eine Mutationsanalyse des NF2 Gens, anschließend eine Expressionsanalyse, gesamtgenomisch und vergleichend im Tumorgewebe; des Weiteren eine unspezifische Gen-Expressionsanalyse ausschließlich im Tumorgewebe, zur Identifizierung unbekannter Faktoren.

Ergebnisse: Bisher wurden fünf verschiedene missense/nonsense- und splice-Mutationen, die an der Entstehung von VS beteiligt sind, im NF2-Gen identifiziert, die zu einem Funktionsverlust des entsprechenden Genproduktes Merlin führen. Des Weiteren wurden verschiedene Polymorphismen identifiziert, die jedoch nicht ursächlich für das Entstehen von VS sind.

Schlussfolgerungen: Ob eine genomische Prädisposition für unilaterale VS oder ausschließlich somatische Mutationen verantwortlich sind, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig geklärt.

Unterstützt durch: Clotten-Stiftung, Sitz Freiburg im Breisgau