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Erste Ergebnisse zur kontralateralen Suppression bei einseitig tauben, mit einem Cochlear Implantat-versorgten Patienten
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Published: | August 25, 2010 |
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Erste Untersuchungen bei einseitig ertaubten, mit einem CI versorgten Patienten zeigen eine Verbesserung des Lokalisationsvermögens sowie des Sprachverständnisses im Störlärm bei Verwendung des CI gegenüber der unversorgten Situation. Diese Verbesserungen basieren auf der binauralen Integration der Reizantworten des akustisch stimulierten normalhörenden Ohres und des mittels CI elektrisch stimulierten tauben Ohres. Vermutlich stellt bei einseitig tauben mit einem CI-versorgten Patienten die kontralaterale Suppression der Reizantworten des peripheren Hörsystems einen der binauralen Interaktion zugrundeliegenden Mechanismus dar. Daher wird in dieser Untersuchung der Einfluss der kontralateralen akustischen Stimulation auf die mit dem CI elektrisch evozierten Reizantworten des Hörnerven und Hirnstamms mittels AutoNRT- und EBERA-Messungen bei einseitig tauben Patienten ermittelt.
Bisher wurden 17 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen, die mit einem Freedom- bzw. CI512-Implantat versorgt wurden. Intraoperativ wurden die ECAP-Schwellen mittels AutoNRT-Messungen und die Amplituden der Welle eV mittels EBERA-Messungen an vier Elektroden ohne sowie mit kontralateraler akustischer Stimulation durch ein Breitbandrauschen ermittelt.
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass bei kontralateraler akustischer Stimulation die Amplituden der Welle eV an einigen Elektroden bei schwellennahen elektrischen Reizpegeln geringer sind als ohne kontralaterale Stimulation. Die ohne und mit kontralateraler Stimulation ermittelten ECAP-Schwellen sind vergleichbar.
Die kontralaterale akustische Stimulation des normalhörenden Ohrs scheint bei elektrischer Stimulation des tauben Ohrs mit schwellennahen Reizpegeln zu einer Suppression der im Bereich des Hirnstamms generierten Reizantworten des elektrisch stimulierten tauben Ohres zu führen.