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Heterotopes Pankreasgewebe als Ursache für Dyspepsie bei einem 26-jährigen Patienten: ein Fallbericht
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Aufgrund des vermehrten Einsatzes der Endoskopie werden seltene Magenwandtumore immer häufiger diagnostiziert. Anlass der Diagnostik sind unspezifische Magenbeschwerden. Die Abgrenzung zu malignen Magentumoren ist trotz ÖGD und Endosonographie und Biopsien oft schwierig. Im vorliegenden Bericht wird ein Patient mit heterotopem Pankreasgewebe der grossen Magenkurvatur vorgestellt.
Ergebnisse: Ein 26-jähriger Patienten zeigte seit einer Woche postprandiale abdominelle krampfartige Schmerzen mit Erbrechen und blutig-wässrigen Durchfällen. Bei unauffälligem Labor zeigte sich in der ÖGD an der Majorseite des Antrum ventriculi ein 10 mm großer weicher submuköser Tumor mit nicht erodierter, abhebbarer, zentral invertierter Schleimhaut. Bioptisch bestand eine geringgradige Antrumgastritis. Endosonographisch lag die Raumforderung in der Muscularis propria, Größe von 6 x 15 mm, dopplersonographischer war sie gut perfundiert. Zytologisch bestand der Verdacht auf ein proliferierendes Leiomyom PAP III. Aufgrund dieses Verdachtes erfolgte die lokale Exzision im laparoskopisch-endoskopischen Rendevouz Verfahren. Der intra- und postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Die histologische Untersuchung des eingesandten Präparates ergab den Nachweis von Heterotopen Pankreasgewebe (Choristom) sowohl in der Submukosa als auch in der Muskulatur ohne Nachweis von Malignität. Postoperativ erholte der Patient sich rasch und war beschwerdefrei.
Schlussfolgerung: Das Choristom besteht aus einer tumorartigen Vermehrung von versprengten embryonalen Zellen in ortsfremden Geweben. Meist als Zufallsbefund kann man Heterotopes Pankreasgewebe in ca. 1,5% aller Autopsien und 0,2% der Laparotomien nachweisen, wobei die Lokalisationen hauptsächlich Magen, Duodenum, Jejunum, Meckel-Divertikel und Jejunum sind. Sehr selten sind sie auch in der Gallenblase zu finden. Meist bleiben sie asymptomatisch und benigne, können jedoch in seltenen Fällen epigastrische Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder gastrointestinale Blutungen verursachen. In wenigen Fällen ist auch eine maligne Entartung beschrieben worden. Dann ist eine chirurgische Intervention unumgänglich.