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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Outcome von Trauma-Patienten in Abhängigkeit von Hämatokrit-Werten – eine retrospektive Studie

Meeting Abstract

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  • Philipp Mächler - Universitätsspital Zürich, Unfallchirurgie, Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch222

doi: 10.3205/10dgch222, urn:nbn:de:0183-10dgch2221

Published: May 17, 2010

© 2010 Mächler.
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Einleitung: Erythrozyten-Transfusionen konnten wiederholt als unabhängiger Risikofaktor für Mortalität und Morbidität bei Trauma-Patienten identifiziert werden. Es soll nun ein allfälliger prädikativer Aussagewert des Hämatokrit(Hkt)-Wertes bzw. dessen Veränderung im Verlauf auf die Mortalität und Morbidität von Traumapatienten aufgezeigt werden.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse von 1.623 Unfallchirurgie-Patienten vom Universitätsspital Zürich wurde das Outcome von drei Patientengruppen mit Hkt-Werten unter 24%, von 24% bis 28% und über 28% jeweils bei Eintritt, 12 Stunden und 24 Stunden nach Eintritt dargestellt. Zudem wurden die Hkt-Differenzen zwischen 4 bzw. 12 Stunden und Eintritt und zwischen 24 und 12 Stunden nach Eintritt ausgewertet. Sekundärverlegungen und Schädel-Hirn-Traumata waren Ausschlusskriterien.

Ergebnisse: Im logistischen Regressions-Modell wurde für die Mortalität und die Infektionen im Krankenhaus, für SIRS und für Sepsis keine signifikante Assoziation mit dem Hkt gefunden. Ein Hkt-Wert unter 24% erwies sich als unabhängiger Risikofaktor für Wundinfektionen im Verlauf. Hkt-Veränderungen zeigten im logistische Regressions-Modell kaum signifikante Assoziationen zum Outcome. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Die Anzahl Transfusionen in den ersten 24 Stunden konnte als ein hochsignifikanter, positiver und unabhängiger Risikofaktor für sämtliche untersuchten Outcome-Parameter nachgewiesen werden. Eine deutliche Anämie bei Eintritt, nach 12 Stunden und nach 24 Stunden per se erwies sich nicht als unabhängiger Risikofaktor für Mortalität und Morbidität, mit Ausnahme für Wundinfekte. Hkt-Veränderungen wirkten sich nicht auf das Outcome aus unter der untersuchten Transfusionspraxis. Diese Daten weisen auf eine gute Toleranz einer Anämie hin, was eher restriktivere Transfusionsregime zulassen würde.