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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Vesseloplastie oder Kyphoplastie bei der osteoporotischen Sinterungsfraktur

Meeting Abstract

  • A. Prokop - Klinikum Sindelfingen-Böblingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland
  • Ulrich Berner - Kliniken Sindelfingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland
  • Christian Koukal - Kliniken Sindelfingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch486

doi: 10.3205/10dgch486, urn:nbn:de:0183-10dgch4866

Published: May 17, 2010

© 2010 Prokop et al.
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Einleitung: Die Kyphoplastie ist ein sehr gutes Verfahren zur Therapie der osteoporotischen Sinterungsfraktur.Es sollte die Frage geklärt werden, ob die Vesseloplastie eine vergleichbare Alternative zur Kyphoplastie darstellt.

Material und Methoden: Vom 15.1.07 bis zum 15.1.08 wurden 126 frischen osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen mit Kyphoplastie behandelt. Durchschnittsalter 75 Jahre. Seit dem 15.11.08 bis zum 15.6.09 wurden 55 Frakturen mit Vesseloplastie behandelt. Durchschnitslater 73 Jahre. Es wurden nur Patienten mit einer Fraktur in die Studie eingeschlossen. Frakturen nach Magerl A1 und A3.

Ergebnisse: Intraopereativ kam es in beiden Gruppen zu keiner Kreislaufreaktion nach Zementapplikation. Bei der Kyphoplastie wurden 17/124=14% beobachtet. Bei der Vesseloplastie wurden 7/55=12% Paravasate gesehen. Bei der Kyphoplastie konnte im Mittel eine Aufrichtung der Kyphose von 10° auf 5° beobachtet werden. Bei der Vesseloplasty wurde die Kyphose von 9° auf durchschnittlich 6° verbessert. Der Unterschied war aber statistisch nicht signifikant (p=.45). Die mittlere OP-Zeit betrug 38 Minuten, bei einer Durchleuchtungszeit von im Mittel 1:45 bei der Kyphoplastie und 29 Minuten, bei einer Durchleuchtungszeit von 1:35 bei der Vesseloplastie. Die Schmerzen bemessen nach der visuellen Analogskala konnten von 8,0 präoperativ auf 2,7 Punkte postoperativ bei der Kyphoplastie und von 7,3 auf 2,6 bei der Vesseloplastie gesenkt werden (p=.56). Die Materialkosten für die Vesseloplastie waren deutlich günstiger. Die Rate an Anschlussfrakturen innerhalb von 6 Monaten unterschied sich zwischen beiden Gruppen nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Die OP-Zeit reduziert sich durch die raschere Zementanmischzeit bei der Vesseloplastie im Mittel um 9 Minuten. Die Aufrichtung einer Kyphose ist nicht so gut möglich wie bei der Kyphoplastie bei allerdings gleicher Schmerzreduktion und günstigeren Materialkosten. Bei Mehretagenanwendung bleibt die Kyphoplastie das günstigere Verfahren.