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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Transumbilikale Prozeduren – historischer Überblick und Präsentation einer neuen Indikation: transumbilikale Ausleitung einer retrosternalenThoraxdrainage

Meeting Abstract

  • Matthias Schreiber - Chirurgische Klinik, Kinderchirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Roman Carbon - Chirurgische Klinik, Kinderchirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Andreas Binus - Chirurgische Klinik, Kinderchirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Hans Peter Hümmer - Chirurgische Klinik, Kinderchirurgie, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch493

doi: 10.3205/10dgch493, urn:nbn:de:0183-10dgch4934

Published: May 17, 2010

© 2010 Schreiber et al.
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Text

Einleitung: Ziel dieser Studie ist es, die Vielfalt transumbilikaler Prozeduren im Kontext ihrer Entstehung zusammenzutragen und einen neuen Ort der Ausleitung von Thoraxdrainagen über den Bauchnabel zu präsentieren.

Material und Methoden: In einer Literaturstudie wurden sämtliche bisher publizierten transumbilikale Prozeduren erfasst. Zusätzlich wurden 156 Patienten (137 Männer, 19 Frauen) nachuntersucht, bei denen die retrosternale Thoraxdrainage nach Brustwandkorrektur über den Bauchnabel ausgeleitet worden war. Im Mittel wurde nach 1,17 (±0,41) Jahren das Ergebnis der umbilikalen und sternalen Narbe fotographisch dokumentiert, ausgewertet und miteinander verglichen.

Ergebnisse: Abgesehen von der Nabelbruch-Operation und des im Jahre 1947 publizierten Nabelkatheterismus wurden erst ab 1980 diverse Operationen über transumbilikale Monozugänge durchgeführt (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Bei der von uns untersuchten transumbilikal ausgeleiteten Thoraxdrainage ergab sich bei 136 (87,2%) Patienten ein sehr gutes Narbenresultat am Nabel, selbst wenn der Patient sternal zu ausgeprägter Keloidbildung neigte. Darüberhinaus war die Narbe in der natürlichen Nabelnarbe häufig äußerst gut getarnt oder blieb innerhalb einer Nabelfalte komplett verborgen. Narbenkeloid oder Wundkomplikationen am Nabel traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die Ausleitung der Thoraxdrainage über den Nabel ist genauso wie andere transumbilikale (Standard-)Prozeduren einfach und sicher durchzuführen. Die kosmetisch hervorragenden Ergebnisse dieser Studie ermutigen, den Nabel häufiger als Drainagenausleitungsgebiet zu wählen.