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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Chirurgische Komplikationen frühpostoperativ nach kombinierter Pankreas-/Nierentransplantation

Meeting Abstract

  • Guido Woeste - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt, Deutschland
  • Christian Mönch - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt, Deutschland
  • Christoph Strey - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt, Deutschland
  • Wolf Otto Bechstein - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch509

doi: 10.3205/10dgch509, urn:nbn:de:0183-10dgch5094

Published: May 17, 2010

© 2010 Woeste et al.
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Einleitung: Die kombinierte Pankreas-/Nierentransplantation (SPK) ist eine lebensverlängernde Therapie von niereninsuffizienten Typ 1-Diabetikern. Postoperative liegt die Relaparotomierate bei ca. 30%. Die häufigsten Ursachen sind Transplantatthrombosen, intraabdominelle Infekte und Transplantatpankreatitis.Diese retrospektive Analyse untersucht die Ursachen und Folgen von Relaparotomien nach SPK in unserem Transplantationszentrum.

Material und Methoden: In der Zeit von 1/04 bis 9/09 erfolgten 41 SPK, 1 Pankreas-nach-Nierentransplantation und 1 Pankreastransplantation allein (PTA). Die Immunsuppression wurde mit ATG (Single shot), Tacrolimus, Mycophenolat Mofetil und Cortison durchgeführt. Alle Transplantationen erfolgten in enteraler Drainage (End-End-Duodeno-Jejunostomie) und systemisch-venös.

Ergebnisse: Im Gesamtkollektiv wurde bei 13/43 (30,2%) Patienten eine Relaparotomie nach durchschnittlich 12,8 (1–39) Tagen postoperativ durchgeführt. Ursache hierfür war eine Thrombose des Pankreastransplantates in 5/43 (11,6%) Fällen. Die weiteren Ursachen waren Transplantatpankreatitis (3/43, 7,0%), intraabdominelle Infektion (1/43, 2,3%), Insuffizienz der Duodeno-Jejunostomie (1/43, 2,3%), Nachblutung im Bereich des Nierentransplantates (1/43, 2,3%), Ischämie des Dünndarmes (1/43, 2,3%) und Ileus (1/43, 2,3%). Kein Patient ist im Rahmen o.g. Komplikationen verstorben. Bei 6/13 (46,2%) der revidierten Patienten wurde das Pankreastransplantat aufgrund Thrombose (4), Arrosionsblutung bei Pankreatitis (1) bzw. Darmfistel (1) entfernt. Bei einem dieser Patienten wurde die Transplantatniere bei vaskulärer Abstoßung ebenfalls entfernt, in den anderen Fällen blieb die Nierenfunktion intakt.

Schlussfolgerung: Die Notwendigkeit zur Relaparotomie liegt in unsrem Kollektiv bei 30,2%. Im Großteil der Fälle ist als Ursache für die Revision das Transplantatpankreas und dessen Ischämie-/Reperfusionsschaden anzusehen. Die Letalität der Transplantation wird allerdings durch die Relaparotomien nicht erhöht. Ein Transplantatverlust des Pankreas im Rahmen der Relaparotomie ist in erster Linie durch Thrombose bedingt, die Funktion der Transplantatniere ist hierbei praktisch nicht betroffen.