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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Alter und CRP sind signifikante Einflussfaktoren für das Outcome nach Appendektomie – eine retrospektive Analyse an 1.493 konsekutiven Patienten

Meeting Abstract

  • Marcel Binnebösel - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Christian D. Klink - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Raphael Rosch - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Suk-Kyum Kim - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Marc Jansen - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Volker Schumpelick - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Karsten Junge - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch532

doi: 10.3205/10dgch532, urn:nbn:de:0183-10dgch5323

Published: May 17, 2010

© 2010 Binnebösel et al.
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Text

Einleitung: Die akute Appendizitis bleibt als einer der häufigsten Notfälle stets im Focus der Chirurgie. Die Therapie ist chirurgisch, überraschenderweise wird die Notwendigkeit der Operation in aktuellen Arbeiten jedoch kontrovers diskutiert. Zudem spekulieren andere Autoren, dass die nächtliche Appendektomie mit einer höheren Komplikationsrate behaftet sei als die Operation am Tag.

Material und Methoden: Zwischen 2003 und 2008 erfolgte eine systematische retrospektive Analyse an 1.493 konsekutiven Patienten die in unserer Klinik appendektomiert worden sind. Epidemiologische Daten, Komorbiditäten, Art der OP, laborchemische Parameter, das Intervall zwischen Vorstellung im Krankenhaus und OP, Uhrzeit und Dauer der OP, das Entzündungsstadium, das Keimspektrum sowie die Krankenhausverweildauer wurden bestimmt. Minor- und Major-Komplikationen wurden erfasst und in eine univariate sowie multivariate Analyse zur Risikofaktorbestimmung für das Outcome nach Appendektomie einbezogen.

Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten lag bei 27±19 Jahren. 93% wurden konventionell, 7% laparoskopisch appendektomiert, die Konversionsrate lag bei 0,3%. Intraoperativ fanden sich überwiegend katarrhalische (42%) oder phlegmonöse (41%) Befunde, in 8% mit Abszess. Intraoperativer und pathologischer Befund korrelierten signifikant. Die postoperative Letalität lag bei 0,3%, die häufigste Komplikation war ein Wundinfekt (1,7%), eine Appendixstumpfinsuffizienz trat in 0,2% auf. In der univariaten Analyse waren das Alter, das peritoneale Keimspektrum, das Entzündungsstadium, Abszessbildung und der präoperative CRP-Wert signifikante Risikofaktorenfür einen komplizierten Verlauf. In der multivariaten Analyse waren lediglich das Alter und der CRP-Wert signifikante und unabhängige Risikofaktoren für einen komplizierten Verlauf. Die Tageszeit hatte keinen Einfluss auf das Outcome der Patienten.

Schlussfolgerung: Alte Patienten und Patienten mit systemischen Zeichen der Infektion tragen ein signifikant erhöhtes Risiko für einen komplizierten Verlauf nach Appendektomie. Nächtliche OP's waren nicht mit einer höheren Komplikationsrate behaftet als OP's am Tag.