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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Zementfreie Prothese des Sprunggelenkes bei posttraumatischen und rheumatischen Destruktionen (STAR)

Meeting Abstract

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  • Rüdiger Kreusch-Brinker - Hochries-Klinik, Orthopädie, Rosenheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch564

doi: 10.3205/10dgch564, urn:nbn:de:0183-10dgch5642

Published: May 17, 2010

© 2010 Kreusch-Brinker.
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Einleitung: Zu Beginn der 90er Jahre wurde von einer skandinavischen Arbeitsgruppe eine zementfreie Version eines Oberflächenersatzes für dasoberen Sprunggelenkes mit beweglichem Polyäthyleninlay entwickelt (STAR = scandinavian total ankle replacement).

Seit 1996 wird dieses Modell bei ausgewählten Patienten zur Versorgung nach posttraumatischer bzw. rheumatischer Zerstörung des Gelenkes eingesetzt. Voraussetzung für die Indikationsstellung ist eine ausreichende Bewegungsamplitude von mindestens 40°, davon 15° Extensionsfähigkeit sowie intakte Hautverhältnisse auf der Vorderseite des oberen Sprung-gelenkes und eine infektfreie Anamnese.

Material und Methoden: Zwischen 1996 und Ende 2003 wurden insgesamt 68 Totalendoprothesen des oberen Sprunggelenkes bei 66 Pat. eingesetzt. 2 Patienten mit chronischer Polyarthritis erhielten das Gelenk beidseitig. Von den weiteren 64 Patienten hatten 54 posttraumatische Defektzustände, 8 eine idiopath. Arthrose und 6 eine cP.

Ergebnisse: In einem Nachuntersuchungsintervall von 10 bis 72 Monaten zeigten 39 von 66 Patienten ein raumgreifendes, nur diskret hinkendes Gangbild mit einer Bewegungsamplitude zwischen 30 und 55° sowie erhaltener Extensionsfähigkeit bis über Neutralstellung. 15 Patienten gaben anhaltende Beschwerden im Bereich der Innen- und Außen- sowie Vorderseite des oberen Sprunggelenkes an und hatten ein Streckdefizit zwischen 5 und 15°. 12 der Patienten zeigten dabei eine Frühlockerung der Pilonprothese, so daß ein Wechsel in eine zementierte Pilonplatte bzw. bei 4 eine Arthrodese vorgenommen werden mußte.Das Ergebnis war für 39 der 66 Patienten sehr gut, bei 18 zufriedenstellend und für 9 ohne wesentlichen Gewinn für die Funktion und die Beschwerdesymptomatik im oberen Sprunggelenk. Langzeitergebnisse können auf Grund der Dauer der Beobachtungszeit noch nicht mitgeteilt werden.

Schlussfolgerung: Für eine kurz- bis mittelfristige Betrachtung bietet das Modell für 2/3 der Patienten eine Verbesserung der Lebensqualität der Sprunggelenksfunktion bei strenger Indikationsstellung mit einer ausreichenden präoperativen Bewegungsamplitude von mindestens 40° und stabiler Seitenbandführung.