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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Wie lukrativ ist die Kyphoplastie?

Meeting Abstract

  • A. Prokop - Klinikum Sindelfingen-Böblingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland
  • Ulrich Berner - Kliniken Sindelfingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland
  • Theresa Muszynski - IWIG, Workflow Management, Münster, Deutschland
  • Michael Greiling - IWIG, Workflow Management, Münster, Deutschland
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch586

doi: 10.3205/10dgch586, urn:nbn:de:0183-10dgch5862

Published: May 17, 2010

© 2010 Prokop et al.
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Einleitung: Die Kyphoplastie ist ein hervorragendes Verfahren zur Behandlung der osteoporotischen Sinterungsfrakturen. Sie führt zur signifikanten Schmerzlinderung und Vermeidung einer progredienten Kyphose. Die Materialkosten sind aber hoch und machen über die Hälfte des DRG Erlöses aus.

Material und Methoden: Anhand von 118 Patienten mit einer osteoporotischen Sinterungsfraktur einer Etage wurde eine Prozesskostenanalyse durchgeführt. Alle durchgeführten Maßnahmen wurden in Patientenpfaden dokumentiert und die Personen- und Zeitaufwendungen rekonstruiert und verrechnet.

Ergebnisse: Bei einer Baserate von 2.760.-€ wurde die DRG I09 D mit einem Basisentgeld von 6198,77€ ermittelt bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 6 Tagen.

Die Materialkosten schlugen mit 3134,99€ zu Buche. Die Personalosten wurden getrennt nach ärztlichem Dienst (8 Std. 52 min. =551,93), Pflege (20 Std. 9 min. =629,69) und medizinisch technischer Dienst (11 Std. 15 min. =371,24) unterteilt. Die Kosten der Infrastruktur (Verwaltung, Gebäude, Energie, Essen, Reinigung, etc) wurden mit 135.-€ pro Tag veranschlagt und machten in Summe 810.-€ aus. Daraus ergab sich Gesamtkosten von 5.868,23€ und einem Reinerlös von 321,54€ pro Patient.

Die Prozesskostenrechnung bleibt in Diskussion da sie keine Leerkosten berücksichtigt, die aber trotzdem vorgehalten werden müssen (z.B. Zuverfügungstellung des Personals in Pausenzeiten). Darüber hinaus werden betriebliche Infrastrukturkosten wie Instandhaltung nicht berücksichtigt.

Schlussfolgerung: Die Kyphoplastie hat hohe Materialkosten. Erlöse werden bei Verkürzung der Liegezeit oder gesenkten Implantatkosten erzielt. Bei Mehretagenversorgungen von >3 Etagen ändert sich das DRG in die I09B oder I09A. Bei nur geringen Mehrkosten ergeben sich höhere Erlöse.