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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Vorhersage des Langzeitüberlebens nach Pankreatektomie bei Pankreasadenokarzinom

Meeting Abstract

  • Niloufar Dusch - Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Rizky Widyaningsih - Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Florian Herrle - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Christel Weiß - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Mannheim, Deutschland
  • Philipp Ströbel - Universitätsmedizin Mannheim, Pathologisches Institut, Mannheim, Deutschland
  • Katrin Kurz - Universitätsmedizin Mannheim, Pathologisches Institut, Mannheim, Deutschland
  • Stefan Post - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Marco Niedergethmann - Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch605

doi: 10.3205/10dgch605, urn:nbn:de:0183-10dgch6058

Published: May 17, 2010

© 2010 Dusch et al.
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Einleitung: Trotz der schlechten Prognose des Pankreasadenokarzinoms (PA) mit einem medianen Überleben von 10-20 Monaten nach Resektion, zeigen sich in der klinischen Routine prognostisch günstige Verläufe mit einem Langzeitüberleben (>5 Jahre) (LZÜ). In der Literatur finden sich keine Daten bezüglich der prädiktiven Faktoren an einem großen Patientenkollektiv.

Material und Methoden: In den Jahren 1972–2003 wurden 389 Patienten mit der Diagnose PA operiert und befanden sich bis zum 01.01.2009 in follow-up. 362 Patienten wurden in der Analyse eingeschlossen. Die klinischen, operativen, und histopathologischen Daten der Patienten wurden in einer prospektiven Datenkbank erfasst.

Ergebnisse: Die mediane Überlebenszeit nach Pankreasresektion lag bei 16 Monaten (MW 46±4 Mo). 72 Patienten (20%) hatten eine Überlebenszeit von ≥60 Monaten (MW 128±5 Mo, Median 91 Mo). Prädiktive klinische Faktoren für das LZÜ waren: das Fehlen eines Ikterus (p=0,006), keine Gallengangprothese (p=0,0012), kein präoperativer Diabetes mellitus (p=0,05), CEA < 5 µg/l (p=0,033) und CA 19–9 <500 ku/l (p=0,011). Prädiktive operative Faktoren waren: das Fehlen der Erweiterung der Operation (p=0,0003), des Fehlen einer Revision (p<0,0001), keine Lymphknotenmetastasen (p<0,0001), R0-Resektion (p<0,0001), günstiger Differentierungsgrad (p=0,0035), keine Nerveninfiltration (p=0,0052) und keine Lymphangiosis (p= 0,0384). Eine adjuvante Chemotherapie zeigte einen statistisch signifikanten Einfluss auf das Gesamtüberleben (p=0,01), war jedoch nicht ein prädiktiver Faktor für das LZÜ.

Schlussfolgerung: Bei 20% aller Pateineten mit Pankreasresektion kann ein LZÜ von ≥5 Jahren erreicht werden. Die dargestellten prädiktiven Faktoren für ein LZÜ ermöglichen die Definition von klinisch relevanten Subgruppen, die nach einer Resktion von einer Intensivierung der adjuvanten Therapie profitiern könnten.