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Untersuchung zur Pathologie biliärer Komplikationen anhand eines segmentalen Dearterialisierungsmodell des Mini-Pigs
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die Inzidenz arterieller Komplikationen nach Cholezystektomie oder Leberresektion mit sekundär biliären Komplikationen variiert zwischen 27 und 61%. „Ischemic bile duct leasions“ auf dem Boden arterieller Perfusionsstörungen nach Lebertransplantation sind eine häufige Ursache für ein sekundäres Transplantatversagen. Derzeit ist unklar, ob eine segmentale Dearterialisierung durch reparative Prozesse kompensiert wird. Eine systematische Studie zur Analyse hepatozellulärer Schädigungs- und Reparationsmechanismen nach partieller Dearterialisierung der Leber steht aus.
Material und Methoden: Im Sinne eines partiellen Dearterialisierungsmodells der Leber erfolgte bei 12 Mini-Pigs durch vollständige Embolisation der Lebersegmentarterien (Segmente II, III, IV, V, VIII) eine langstreckige Okklusion von 75% der arteriellen Strombahn (AE-Gruppe). Bei weiteren 12 Mini-Pigs erfolgte mittels Nahtligatur der genannten Lebersegmentarterien eine kurzstreckige Okklusion von 75% des arteriellen Stromgebietes (AL-Gruppe). Als Kontrollgruppe dienten 6 scheinoperierte Tiere (K-Gruppe). Neben perioperativen Angiographien und Komplikationsmonitoring erfolgten am 28. d nach Intervention histopathologische Untersuchungen der Leber.
Ergebnisse: Die Mortalität war in beiden Okklusionsgruppen vergleichbar (25 vs. 18%). Die Morbidität war in der AE-Gruppe (78%) signifikant höher als in der AL-Gruppe (25%). In der AL-Gruppe zeigte sich bei allen Versuchstieren eine Reperfusion des okkludierten Leberareals über Kollateralen. Nach Embolisation zeigte sich bei allen Tieren eine partielle Neovaskularisierung der ehemals okkludierten Leberareale bei fehlender Rekanalisation der embolisierten Arterien. Die histopathologische Auswertung ergab für die AE-Gruppe eine signifikant höhere Rate an biliären und fibrotischen Komplikationen v. a. im nicht-okkludierten Leberareal (50%) im Vergleich zur AL-Gruppe (0%).
Schlussfolgerung: Nach langstreckiger arterieller Okklusion treten im Vergleich zur kurzstreckigen Okklusion signifikant häufiger biliäre Komplikationen im okkludierten wie nicht-okkludierten Leberareal auf. Möglicherweise haben Kollateralisierungsprozesse Einfluss auf reparative Prozesse nach segmentaler Dearterialisierung.