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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Unmittelbare Reoperation bei incidentellem T1b-Gallenblasenkarzinom ist dringend anzuraten – Frage nach einem angemessenen Radikalitätsumfang

Meeting Abstract

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  • Vittorio Paolucci - Ketteler-Krankenhaus Offenbach, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Minimal-Invasive Chirurgie, Offenbach, Deutschland
  • Thorsten Götze - Ketteler-Krankenhaus Offenbach, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Minimal-Invasive Chirurgie, Offenbach, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch703

doi: 10.3205/10dgch703, urn:nbn:de:0183-10dgch7032

Published: May 17, 2010

© 2010 Paolucci et al.
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Einleitung: Die unmittelbare ReOP nach Resektion eines okkulten Gallenblasenkarzinoms(IGBC) ist kontrovers diskutiert. Bei T2-Tumoren und fortgeschritteneren Stadien wird in den Leitlinien eine ReOP vorgesehen. Bei T1- Tumoren genügt die alleinige Cholezystektomie. In der Literatur herrscht Unklarheit, ab wann ein solcher Eingriff stattfinden soll. Häufig wird schon ab T1b eine ReOP empfohlen, andere empfehlen eine ReOP nur bei positiven Resektionsrändern.Es zeigen sich jedoch in manchen Arbeiten 5 JÜR von nur 37.5– 68% bei T1b nach einfacher Cholezystektomie ab, was ein Undertreatment bedeuten würde. Es stellt sich die Frage, ob T1b über die gültigen Leitlinien hinaus von einer ReOP profitieren und wenn welchen Umfang eine solche OP haben sollte.

Material und Methoden: Zur Datengewinnung dient das CAES/CAMIC-Zentralregister: „Okkultes Gallenblasenkarzinom“.

Ergebnisse: Zurzeit sind 648 Fälle von IGBC registriert. Bei 22 Pat. mit T1a-Tumor erfolgte keine unmittelbare ReOP. Bei 6 Pat. mit T1a-Tumor erfolgte eine unmittelbare ReOP. Bei 54 Pat. mit T1b-Tumor erfolgte keine unmittelbare ReOP. Bei 27 Pat. mit T1b- Tumor erfolgte eine unmittelbare ReOP. Die Überlebenskurve zeigt einen signif. Überlebensvorteil für reoperierte T1b-Tumore, nicht aber für T1a. Es erfolgte hier eine LAD entlang des Lig. hepatoduodenale. Bei der Leberresektion wurde 12 x eine Wedge- resektion, 5 x ein IVb/V- Resektion und 8 x andere Formen der Resektion durchgeführt. Die Wedge- resektion zeigt bei T1b tendenziell bessere Ergebnisse als radikalere Verfahren, gemessen an der 5 JÜR.

Schlussfolgerung: Anhand der Daten des Registers zeigt sich ein signifikant bessere 5 JÜR für reoperierte T1b-Tumore. Bei T1a scheint es trotz ReOP zu keiner Verbesserung zu kommen. Der Radikalitätsumfang einer Wedge- resection (3cm) kombiniert mit LAD scheint bei T1b tendenziell als Resektionstechnik ausreichend zu sein. Eine unmittelbare ReOP ist bei T1b IGBC unbedingt anzuraten.