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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

NSCLC mit Hirnmetastasen – Kurative Therapie mit cerebraler Radiochirurgie im interdisziplinären Therapiekonzept möglich?

Meeting Abstract

  • V. Haas - HELIOS Klinikum Krefeld, Deutschland
  • O. Kuhtin - HELIOS Klinikum Krefeld, Deutschland
  • M. Hohls - HELIOS Klinikum Krefeld, Deutschland
  • V. Chitu - HELIOS Klinikum Krefeld, Deutschland
  • M. Streuter - HELIOS Klinikum Krefeld, Deutschland
  • A. T. van Eck - Gamma-Knife-Zentrum Krefeld, Deutschland
  • G. A. Horstmann - Gamma-Knife-Zentrum Krefeld, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtH5.2

doi: 10.3205/10dgt023, urn:nbn:de:0183-10dgt0236

Published: September 30, 2010

© 2010 Haas et al.
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Hintergrund: Ein NSCLC mit Fernmetastasierung wird als Stadium IV klassifiziert, die Fünfjahresüberlebensrate liegt bei 2%. Dementsprechend wird oft eine palliative Therapie initiiert. Hirnmetastasen müssen aufgrund der drohenden Hirndrucksymptomatik zügig therapiert werden. Die Subgruppe von Patienten mit isolierten Hirnmetastasen profitieren von einer kombinierten Behandlung des Lungentumors zusammen mit einer gezielten Behandlung der Hirnmetastasen durch Gamma Knife Chirurgie

Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden 13 Patienten (w=4, m=9) mit Lungenkarzinom (Adenokarzinom n=10, Plattenepithelkarzinom n=2, Großzelliges Karzinom n=1) und simultanen Hirnmetastasen analysiert. Die Behandlung erfolgte kombiniert (thoraxchirurgische Sanierung des Lungenprozesses und vor- oder nachgeschaltete Gamma Knife Bestrahlung der Hirnmetastasen). 6 Patienten hatten mehr als 3 und 7 Patienten drei oder weniger Hirnmetastasen. Die Gamma Knife Bestrahlung wurde in 5 Fällen vor und in 8 Fällen nach der thoraxchirurgischen Intervention durchgeführt. Das mittlere Patientenalter betrug 66 Jahre. Bei den 13 Patienten wurden insgesamt 16 thoraxchirurgische Eingriffe vorgenommen: eine Pneumonektomie, 11 Lobektomien, 3 Segmentresektion, eine Brustwandresektion.

Ergebnisse: 5 von 13 Patienten sind im Verlauf gestorben. Von den 5 Patienten, die vor der Thorakotomie bestrahlt wurden, leben 4 Patienten, zwei davon tumorfrei, und zwei mit rezidivierten cerebralen Metastasen. Von den 8 Patienten, die nach der thoraxchirurgischen Sanierung eine Gamma Knife Bestrahlung erhielten, leben 4 Patienten, einer davon mit cerebralem Rezidiv. Nur zwei der insgesamt 5 im Verlauf gestorbenen Patienten starben am Rezidiv der Hirnmetastasen. Das mittlere Überleben (10–120 Monate) betrug 50 Monate (61,5%).

Schlussfolgerungen: Mit der kombinierten Behandlung erreichte die analysierte Patientengruppe ein mittleres Überleben von 50 Monaten (61,5%). Der Nachweis mehrerer Hirnmetastasen bei Lungenkarzinom implizierte nicht zwangsläufig eine infauste Prognose mit palliativem Therapiekonzept. Vielmehr scheint diese Patientengruppe trotz des metastasierten Grundleidens von der agressiven Therapie zu profitieren. Die Gamma Knife Chirurgie ist bezüglich der Radikalität neurochirurgischen Eingriffen gleichwertig, wiederholbar und hat weniger Nebenwirkungen als eine Ganzhirnbestrahlung.

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