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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Die wassergekühlte, bipolare Hochfrequenzschere – eine valable Alternative zur Laserresektion

Meeting Abstract

  • H. Wallimann - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland
  • K. Welcker - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland
  • G. Prisadov - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland
  • A. Linder - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP7

doi: 10.3205/10dgt036, urn:nbn:de:0183-10dgt0364

Published: September 30, 2010

© 2010 Wallimann et al.
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Hintergrund: Die Laserresektion gilt als Goldstandard in der parenchymsparenden Metastasenchirurgie. Ein solches Instrematarium ist äußerst kostspielig in der Anschaffung sowie im Unterhalt mit gleichzeitig einem sehr eingeschränkten Anwendungsbereich. Weltweit müssen Chirurgen jedoch im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und oft kostspieligen, medizinisch-technischem Fortschritt agieren. Diesen beiden Ansprüchen gerecht zu werden, ist oft unmöglich. Wir präsentieren hier ein neues Instrumentarium, dass die Dissektion beschleunigt und zugleich unschlagbar kostensparend ist.

Methodik: Während konventionelle HF-Transsektion des Lungenparenchyms eine sichere Hämostase der kleinen Gefäße erlaubt, führt der elektrothermische Effekt mit Gewebetemperaturen >200°C zur Karbonisation, Hitzenekrose und daraus folgend zu erheblichen Luftlecks. Einfache Kühlung der Scherenblätter durch kontinuierliche Wasserirrigation erlaubt, wie anhand von Infrarot-Kamera-Messungen gezeigt, eine Temperatursenkung im Gewebe <100°C. Das führt weiterhin zu einer Proteindenutrierung und somit zu einer Versiegelung, die Hitzenekrose und die Luftlecks werden jedoch effizient vermieden. Die reinen Anschaffungskosten eines Lasers belaufen sich auf ca. 100.000 €, darin sind weder der Unterhalt, die Personalschulung noch bauliche Maßnahmen enthalten. Die Erstehungskosten einer bipolaren HF-Schere liegen bei 600 €. Als Quelle dient ein konventioneller HF-Generator. Weder Personalschulung noch bauliche Maßnahmen sind erforderlich. Hinzu kommt, dass die wassergekühlte HF-Schere um ein vielfaches universeller einsetzbar ist. Es können neben der parenchymsparenden Metastasenresektion auch diffizile Präparationen von Gefäß- und Bronchialstrukturen vorgenommen werden. Eine neues Handling muss dabei nicht erlernt werden.

Ergebnisse: Die Metastasenresektion mit der wassergekühlten bipolaren HF-Schere ist in Schnelligkeit und Sicherheit mit der Lasereresektion gleichzusetzen. Die automatische kontinuierliche Wasserirrigation kühlt die Scherenblätter bei der Dissektion effektiv. Gleichzeitig wir der Operationssitus kontinuierlich gespült, was eine exzellente Sicht des Situs zu jeder Zeit garantiert. Die Anschaffungskosten einer bipolaren HF-Schere sind 167mal geringer als die eines Lasers aber eröffnen gleichzeitig einen unvergleichbar größeren Anwendungsbereich. Neben der transparenchymalen Resektion erlaubt diese Technik sowohl anatomische Resektionen wie auch Dekortikationen.

Schlussfolgerungen: Nach unserer Erfahrung stellt die wassergekühlte bipolare HF-Schere eine mindestens ebenbürtige Alternative zur Laserdissektion dar.

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