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Verteilungsmuster von Knorpelschädigung in Relation zur beruflichen Belastung – Ergebnisse einer retrospektiven arthroskopischen Studie
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Aus zahlreichen epidemiologischen Studien ist die Gonarthrose bei Patienten mit schwerer beruflicher Kniebelastung respektive kniender Tätigkeit bekannt. Es war Anliegen dieser arthroskopischen Studie, das alterskorrigierte Schadensmuster des Kniegelenkknorpels von Patienten mit unterschiedlich schwerer beruflicher Belastung zu vergleichen. Dabei galt die Hypothese, dass eine schwere berufliche Kniebelastung zu einer über der Altersnorm liegenden Knorpelschädigung führen wird. Des Weiteren wurde angenommen, dass Patienten, die eine zusätzliche Belastung durch kniende Tätigkeit (entsprechend den BK 2112-Kriterien) aufwiesen, veränderte Verteilungsmuster der Knorpelschädigung im Gelenk haben.
Methodik: Bei 1.199 Patienten mit Kniebeschwerden über 3 Monaten erfolgte eine Kniegelenksarthroskopie. Die Knorpelschäden wurden entsprechend den ICRS-Kriterien (International Cartilage Repair Society) klassifiziert. Die Gesamtdegeneration der Gelenke wurde durch den WOAKS (Whole Organ Arthroscopic Knee Score) bestimmt. Die Altersgruppen der Patienten wurden durch Cluster-Zentrenanalyse ermittelt, für 5 Altersgruppen (24, 39, 51, 64, 75 Jahre) ermittelt. Es erfolgte ein Vergleich des Ausmaßes der Knorpelschädigung innerhalb der Altersgruppencluster in Bezug zur beruflichen Tätigkeit.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der durchschnittliche WOAKS betrug 16,6±13,7 Punkten und stieg von 8,2± 5,1 in der Altersgruppe 24 auf 24,2±16,3 in Altergruppe 74 mit zunehmenden Lebensalter signifikant (p<0,001) an.
Die Knorpelschäden fanden sich in der Hälfte der Fälle im Femurpatellargelenk und in etwa einem Viertel der Fälle im lateralen Femorotibialgelenk. Die höchste Frequenz chondraler Schäden lag im Bereich der Belastungszone des medialen Femurkondyls (96,2%) und im Bereich der Belastungszone des medialen Tibiaplateaus (57,7%). Die Randzonen der Gelenkkompartimente wiesen eine signifikant schwächere Knorpelschädigung als die Belastungszonen auf.
Innerhalb der Altersgruppen konnten keine Unterschiede beim WOAKS, bei Frequenz und Schwere der Knorpelschäden in Bezug auf die berufliche Belastung gefunden werden.
Obwohl der Zusammenhang von beruflicher Belastung, respektive kniender Tätigkeit und die Häufung radiologischer Gonarthrose bekannt ist, konnte in unseren Untersuchungen kein Zusammenhang zwischen der beruflichen Belastung und dem Auftreten von Knorpelschäden im Kniegelenk festgestellt werden.
Zu besseren Verständnis der belastungsbedingten Gonarthrose sind weitere, prospektive Studien zwingend erforderlich.