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Das modulare Kostenschätzmodell im TraumaRegister DGU – Revision mit Hilfe aktueller Daten aus Kalkulationshäusern
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Schwerverletzte stellen eine medizinisch und ökonomisch sehr heterogene Gruppe dar. Das TraumaRegister DGU (TR-DGU) ist eine multizentrische Initiative zur Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung dieser Patienten. Zu den wissenschaftlichen Aufgaben des TR-DGU gehört auch die ökonomische Dimension dieser Versorgung. Eine Arbeitsgruppe der AG Polytrauma hatte vor 10 Jahren ein modulares Kostenschätzmodell entwickelt, dass sich allein auf einige Eckdaten aus den TR-DGU stützt (Pape et al., Unfallchirurg 2002). Ziel des nun geplanten Projektes ist die Aktualisierung und Revision dieses Modells, um (a) den Kostenschätzer an heutige Realkosten anzupassen, und (b) eine zukünftige Aktualisierung anhand von DRG-Daten zu erleichtern.
Methodik: 1.238 Schwerverletzte aus dem TR-DGU (ISS ≥9 und Intensivtherapie) konnten mit G-DRG-Datensätzen (§ 21 KHEntgG) inkl. fallbezogener Kostendaten aus den Jahre 2007 und 2008 aus 7 Universitätskliniken und 10 kommunalen Maximalversorgern gematcht werden. Das Matchen erfolgte unter vollständiger Anonymisierung der Fälle. Anhand der bisher im TR-DGU Kostenschätzer verwendeten kostenrelevanten Variablen wie Liegedauer (Intensivstation, Krankenhaus), Beatmungstage, Bluttrans-fusionen, Diagnostik, Operationen und Schweregrad der Verletzungen soll regressionsanalytisch ein neues Kostenmodell entwickelt werden, das die vorhandenen Kostenkomponenten im DRG-Datensatz berücksichtigt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 73% der Patienten waren männlich, und das mittlere Alter betrug 45 Jahre. Im Durchschnitt wiesen die Patienten eine Verletzungsschwere von ISS 26,1 Punkten auf. Alle wurden intensivmedizinisch behandelt, und 71% waren dort intubiert. Die Liegedauer auf der Intensivstation betrug durchschnittlich 9,7 Tage, und die Intubationsdauer war 6,5 Tage. Der bisherige modulare Aufbau des Kostenschätzers (Aufnahme, OP, Intensiv- und Normalstation) wurde inhaltlich an die Kalkulationsmethodik des deutschen DRG-Instituts (InEK, Siegburg) angepasst. Dies beinhaltete auch eine Ergänzung von neuen Kostengruppen (z.B. Medikamente) ersetzt. Die Gesamtkosten für die Behandlung im Krankenhaus ergeben sich danach als Summe dieser Teilkosten. Die geschätzten Kosten korrelieren hoch mit den real dokumentierten Kosten. Diese Struktur lässt sich künftig leicht an aktuelle Kostendaten anpassen.
Der im TraumaRegister DGU entwickelte Kostenschätzer ermöglicht auf einfache Weise ökonomische Betrachtungen von Patienten im TR-DGU, jedoch war eine Aktualisierung des vor 10 Jahren entwickelten Modells dringend erforderlich. Dies konnte jetzt erfolgreich umgesetzt werden.