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Periprothetische Frakturen am Oberschenkel: das Alter ist negativ prädiktiv für das Outcome
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Die Inzidenz periprothetischer Frakturen zu. Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss verschiedener Patientenparameter auf das Outcome der Frakturversorgung zu analysieren.
Methodik: Im Zeitraum 2002 bis 2008 wurden 34 Patienten aufgrund einer periprothetischen Fraktur des Hüftgelenks operativ versorgt (24 Frauen, 10 Männer, Alter 53–93, Median: 82). Von allen Patienten wurden 18 Patienten klinisch und radiologisch nachuntersucht und individuelle Parameter anhand etablierter Fragebögen analysiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im Merle d’Aubginé und Postel Score zeigte sich ein Wert von 5 (3–11). Das entspricht einem sehr guten, 3 befriedigenden und 14 ausreichenden bis schlechten Ergebnissen. Das Patientenalter ist mit schlechten Testergebnissen signifikant korreliert (p=0,006 im Merle d’Aubginé und Postel Score sowie p=0,006 im Item für Alltagskompetenz des Oxford Hip Scores). Zudem ist das Patientenalter mit einer schmerzbedingt kurzen Gehstrecke korreliert (p=0,009). Geschlecht und Frakturklassifikation (nach Johansson) haben keinen Einfluss auf die untersuchten Parameter und Testergebnisse (p>0,05). Außerdem präsentiert sich die Frakturursache ohne signifikanten Einfluss auf das Outcome nach Versorgung. Der Zeitraum zwischen Frakturversorgung und Nachuntersuchung ist mit einem niedrigen Score nach Merle d’Aubigné und Postel korelliert (p=0,04). Die Ergebnisse der von uns verwendeten Scores korrelieren untereinander signifikant (p<0,05).
Das Patientenalter hat einen maßgeblichen negativen Einfluss auf das Outcome nach Versorgung periprothetischer Frakturen der unteren Extremitäten. Ohne Einfluss präsentieren sich die individuellen Faktoren Geschlecht, Frakturursache und -klassifikation. Die verwendeten Scoring-Systeme (Harris Hip Score, Oxford Hip Score, Score nach Merle d’Aubginé und Postel, SF-36) liefern vergleichbare Ergebnisse bei unterschiedlicher Gewichtung von Alltagskompetenz, Schmerz und Gelenkfunktion.